Die intelligentesten Urzeit-Menschen aller Zeiten – Top Liste

Vor etwa 7 Millionen Jahren begann sich die evolutionäre Linie, die zu den heutigen Menschen führte, von den Vorfahren der heutigen Menschenaffen zu unterscheiden. Die frühesten Vertreter dieser Entwicklung werden als Hominini bezeichnet. Ardipithecus ramidus, ein vor 4,4 Millionen Jahren in Afrika lebender Hominini, gilt als einer der frühesten bekannten Vorfahren der Menschen.

Im Verlauf der Zeit entwickelten sich weitere Hominini-Arten und aus einer von ihnen die Gattung Homo vor gut 2 Millionen Jahren. Seitdem sind verschiedene Arten der Gattung Homo entstanden und wieder verschwunden. Heutzutage lebt nur noch die Art Homo Sapiens, also wir. Aber welche Menschenart war nun die intelligenteste? Man würde denken, dass die ersten Urzeit-Menschen vor 2 Millionen Jahren, die noch sehr affenähnlich waren auch die „dummsten“ Menschen waren und bei den neueren Arten das Gehirn immer grösser wurde. Aber das ist nicht der Fall, denn die Evolution geht seltsame Wege. Hier ist die Top 7 der intelligentesten Menschenarten:

7. Homo naledi – Mensch der Stern-Höhle

Homo naledi lebte vor 350000 bis 250000 Jahren

Als die Forscher 2015 die ersten Zähne und Knochen der Art Homo naledi untersuchten, dachten sie, sie wären auf eine sehr alte Urzeit-Menschenart gestoßen, am Übergang vom Menschenaffen zum Menschen. Denn alles an den fossilen Überresten deutete auf Urzeit-Affen hin. Die Gehirngrösse mit 600 Kubikzentimetern sehr klein. Lediglich die Hände, Füsse und auch das Gebiss mit den kleinen Eckzähnen zeigte einige menschlichen Merkmale. Umso grösser das Erstaunen, dass diese Art noch vor 300.000 Jahren gelebt hatte. Also gleichzeitig mit den modernen Menschen Homo Sapiens, der dem Homo naledi in allen Belangen überlegen. Deutlich Intelligenter, Grösser, Stärker.

Einige Forscher wollen den Homo naledi auch nicht als eigene Menschen-Art akzeptieren, sondern spekulieren: Vielleicht handelt es sich um eine Gruppe retardierter Homo Erectus oder die Abkömmlinge von sexuellen Kontakten zwischen Homo Sapiens und Menschenaffen

Steckbrief und Zeichen von Intelligenz

ArtHomo naledi
Zeitraum vor 350.000 – 250.000
Grösseetwa 1,50 Meter
Gewichtrund 50 Kilo
Ernährungvegan, Grass und Blätter von der Savanne
SpracheAffenlaute
WerkzeugeStöcke, Steine, evt Faustkeile, aber nicht nachgewiesen
Bestattungeneventuell, unklar
RückzugortHöhle, Bäume

6. Homo Habilis – der fähige Mensch

Homo habilis lebte vor 2,1 Millionen Jahren bis vor 1,5 Millionen Jahren im östlichen Afrika

Als 2. „dümmster“ Steinzeitmensch wurde der Homo habilis eingestuft. Bei ihm handelt es sich um eine sehr archaischen Menschen, der vor 2,1 Millionen lebte und noch viele Züge der frühen Menschenaffen in sich trägt.

Jahrzehntelang stritten sich die Forscher ob Homo Habilis zur Gattung Homo (also zu den Menschen) oder zur Gattung Australopithecus (urtümliche Menschenaffen) zählt. Ein Grund war sein kleines Gehirn, mit 600 Kubikzentimetern nur etwa halb so gross als das des modernen Menschen. Auch schien er nur zeitweise aufrecht gegangen zu sein und immer wieder in den affenartigen Knöchelgang verfallen zu sein. Bei Gefahr durch ein Raubtier verflüchtigten sich Homo Habilis schnell in die Bäume. Sie waren gute Kletterer. Dennoch gaben einige menschliche Merkmale doch den Ausschlag ihn als Menschenart zu zählen: So ist sein Gehirn doch signifikant grösser als das einen Menschenaffen (400 Kubikzentimeter) und er produzierte Werkzeuge im Form von einfachen Faustkeilen

Aussehen des Homo Habilis

Für uns würde eine Gruppe Homo Habilis ähnlich wie eine Horde Schimpansen wirken: Der ganze Körper stark behaart bis auf den Kopf. Die typische vorstehende affenartige Schnauze, niedrige Stirn, prominente Augenbrauenwülste. Die Arme lang im Vergleich zu den Beinen. Sie waren wahrscheinlich mit einer geschätzten ungefähren Grösse von 1,20 Meter und einen Gewicht von maximal 40 Kilo sogar kleiner und leichter als heutige Schimpansen

Zeichen von Intelligenz

Werkzeugeeinfache Faustkeile, Stöcke, Steine
BestattungenNein, unbekannt
Spracheaffenartige Laute
NahrungFrüchte, Fleisch von Aas
RückzugsortBäume

5. Homo ergaster – der arbeitende Mensch

Ein circa 12-jähriger Homo ergaster, der vor 1,2 Millionen Jahren lebte

Im Gegensatz zum Homo Habilis war der Homo ergaster, der von vor 1,9 Millionen Jahren bis vor etwa 1 Millionen Jahren lebte, auf den ersten Blick als Mensch zu erkennen. Er war im Vergleich zu anderen Urzeitmenschen gross und schlank. Für einen ausgewachsenen männlichen Homo ergaster kommen die Forscher auf Grössen von 1,60 Meter bis zu 1,85 Meter). Er scheint wie gemacht dafür, weite Strecken im Dauerlauf zu überwinden. Der Homo ergaster war wahrscheinlich auch der erste Mensch der Afrika verlassen hat und nach Europa und Asien vorgedrungen ist

weiblicher Homo ergaster

Seine Arme und Hände waren nicht mehr so affenähnlich wie den altertümlicheren Vertretern der Gattung Homo, die sich bei Gefahr auf die Bäume flüchteten, sondern sie waren geeignet zum Herstellen und Benutzen von einfachen Waffen und Werkzeugen. Wahrscheinlich war der Körper diese Menschenart unbehaart oder nur leicht behaart. Vom Menschenaffen blieb der auffällige Überaugenwulst, eine leichte „Affenschnauze“ und die niedrige und fliehende Stirn

Man sollte sich aber nicht täuschen lassen von der scheinbaren Ähnlichkeit dieses Urzeitmenschen mit dem modernen Menschen: Sei Gehirn war zwar mit einer Volumen von 750 bis 900 Kubikzentimetern ein gutes Stück grösser als das eines Homo habilis, aber noch weit entfernt von der Hirngrösse des Homo sapiens (1200)

Forscher schätzten anhand eines gut erhaltenen Skeletts eines 12jährigen Homo ergaster (Turkana Boy), dass dieser zwar die körperliche Erscheinung eines heute 15-Jährigen hatte, aber auf den Intelligenz-Niveau eines heutigen 1-jährigen Kleinkindes war. Also nicht besonders schlau

Zeichen der Intelligenz

Werkzeugeeinfache Faustkeile
Waffen Steine, Stöcke
Feuerwahrscheinlich nicht
Sprachewahrscheinlich nicht
Nahrungpflanzlich, Fleisch vom Aas und Jagd

4. Homo floresiensis – die Hobbit-Menschen

Eine Florens-Frau hat sich eine Bisam-Ratte gegriffen

Eigentlich muss eine Urzeit-Art mindestens eine Hirngrösse von 600 cm³ haben, um als Homo zu gelten. Beim Homo floresiensis ist dies nicht der Fall. Denn diese 2003 entdeckte Menschenart, die noch vor 60.000 Jahre lebte, hatte nur eine durchschnittliche Gehirngrösse von etwa über 400 cm³, also auf dem Niveau eines heutigen Schimpansen.

Allerdings ist dieses kleine Hirn (teilweise) durch das außergewöhnliche Kleinwüchsigkeit des Homo floresiensis zu erklären: Menschen dieser Art wurden nur etwa 1 Meter groß und wogen weniger als 30 Kilo. Vermutlich war im Laufe der Generationen eine Inselverzwergung aufgetreten. Denn Überreste dieser Menschenart wurden bisher ausschließlich auf der indonesischen Insel Flores gefunden.

Aussehen von Homo floresiensis

An die Menschenaffen der Gattung Australopithecus erinnern die überlangen Arme und die archaischen Hände, sowie die niedrige Stirn und die robuste Schädeldecke. Homo floresiensis hatte aber keine affenartige Schnauze mehr. Die ungewöhnliche großen Füße (70% der Größe des Oberschenkels) führten wahrscheinlich dazu, dass diese Urzeitmenschenart nicht rennen konnte, sondern einen Watschelgang pflegte

Sie produzierten und verwendeten in grossen Stil Werkzeuge und Waffen. Ihr Lebenstil war also eindeutig menschlich

Zeichen der Intelligenz

WerkzeugeFeuerstein, Faustkeil, kleine Steinmesser, Geräte zum Stanzen und Schneiden
WaffenSpeere
Kontrolle des Feuersja
Nahrungpflanzlich, aber auch Jäger
RückzugsortHöhle

3. Homo erectus – der aufrechte Mensch

Vor 2 Millionen bis vor 100.000 Jahren bzw bis heute: Der Homo erectus

Homo Erectus war der erste Mensch, der sprechen konnte, wenn auch vermutlich in einer einfachen Protosprache. Ebenso gilt er als erster Mensch, der das Feuer kontrollieren könnte. Er stand vermutlich an der Spitze der Nahrungskette. In Gruppenarbeit erlegten unsere frühe Vorfahrten selbst bedrohliche Tiere wie Büffel oder Elefanten. Er besiedelte sämtliche von Afrika aus erreichbare Regionen der Erde.

Er war im Wesentlichen eine in allen Punkte verbesserte Version seines Vorgängers Homo ergaster. Besonders in Sachen Intelligenz macht er einen deutlichen Sprung: Sein Gehirnvolumen betrug bis zu 1200 cm³. (Homo sapiens zwischen 1100 und 1800 cm³) Der Übergang vom Homo ergaster zum Homo erectus war allerdings fließend. Forscher streiten sich bei Skelettfunden häufig darüber, ob es ein Homo erectus oder ein Homo ergaster Skelett ist.

Schädel von Homo erectus

Da der Homo ercectus auch unser (Homo sapiens) direkter Vorfahre ist, ist auch hier der Übergang fließend. In diesem Sinne ist der Homo erectus nicht plötzlich ausgestorben und der Homo sapiens war da, sondern wir als Homo sapiens sind das neueste Update des Homo erectus

Das Aussehen des Homo erectus

Unbehaarter oder nur wenig behaarter Körper, Körperbau im Vergleich zum modernen Menschen massiver. Im Gesicht der archaische Überaugenwulst, breiteres Kinn. Schädel insgesamt breiter und dickere Schädelknochen. Füsse und Beinknochen ähnlich wie beim modernen Menschen, geeignet für lange Wanderungen und Ausdauerjageden. Untersuchungen ergeben, dass die anatomisch „moderne Schulter“ gut geeignet war für den Speerwurf.

Wie beim heutigen Menschen gibt es grosse Unterschiede in der Körpergrösse der einzelnen Indivdiuen. Aus bisher gefundenen Skeletteilen haben eine Wissenschaftler eine Grösse von 1,45 bis 1,80 Metern errechnet.

Zeichen der Intelligenz

ArtHomo Erectus
ZeitVor 2 Millionen bis 100.000
Feuerja
SpracheJa, evt Protosprache
WerkzeugeFaustkeile und andere Steinwerkzeuge, Feuerzeug, einfache Speere und Lanzen aus Holz, Ruder
Kleidungaus Tierhaut gefertigt
Behausungvermutlich einfache Unterschlupfe aus Steinen und Ästen
Seefahrtkurze Distanzen mit Flössen

2. Neandertaler und Denisova-Mensch

weiblicher Neandertaler mit Halskette vor etwa 30.000 Jahren

Viele Forscher gehen davon aus, dass der Neandertaler (und der Denisova-Mensch) wie der Homo sapiens direkt vom Homo erctus abstammten. Es handelt sich bei diesen 3 Menschen-Arten also um „Geschwister-Arten“, die sich genetisch sehr ähnlich sind. So ähnlich, dass ein Genfluss von Neandertaler und Denisova-Menschen zum Homo sapiens nachweisbar ist. Mit anderen Worten: Überall wo die drei Arten aufeinander trafen, kam es zu sexuellen Kontakten, wodurch Kinder entstanden, die wiederum Nachwuchs hatten. Die heutigen Menschen in Europa und Asien tragen daher noch heute 1-4% Neandertaler-Gene in sich (in Afrika viel weniger, da es dort nie Neandertaler gab)

Intelligenz des Neandertalers

Für Aufsehen sorgte die Entdeckung, dass das Gehirn des männlichen Neandertalers durchschnittlich 1600 cm³ gross war (weibliche Neandertaler rund 1300 cm³), grösser als das durchschnittliche Gehirn des Menschen heute. Beim Neandertaler handelt es sich um die Menschenart mit den grössten Gehirn jemals

Forscher bieten verschiedene Erklärungen dafür an:

  • das Gehirn war grösser, weil der Neandertaler vom Körperbau voluminöser, kräftiger und massiver gebaut war
  • Teile des Gehirn steigerten nicht das Denkvermögen, sondern sorgten für schärfere Sinne: Sie konnten besser sehen, bessere Orientierung und Körperbeherrschung
  • Neandertaler waren schlichtweg intelligenter

Was den Stand der Technologie und der kulturellen Errungenschaften angeht, waren Homo sapiens und Neandertaler, die ja den größten Teil ihrer Geschichte parallel nebeneinander lebten, auf dem gleichen Stand

Zeichen der Intelligenz

WerkzeugeSchaber, Messer, Hammer, Faustkeile aus Knochen oder Stein
Waffen„Komposit-Waffen“: Speere aus Holz mit Steinspitze
Feuerja
Bestattungenja
Spracheja
KunstSchmuck aus Knöchelchen und Muscheln; Höhlenmalereien
Kleidunggenähte Kleidung aus Tierhäuten und Fell
BehausungHöhlen, evt Unterschlupfe aus Tierhaut und Knochen
So könnte ein Neandertaler-Zelt ausgesehen haben

1. Homo sapiens – der verstehende Mensch

Die einzige überlebende Menschenart ist der Homo Sapiens. Vor rund 300.000 Jahren trat er zum erstenmal in Afrika und hat sich vermutlich aus dem Homo erectus entwickelt (wahrscheinlich über die Zwischenstufe Homo heidelbergensis, der dem Homo erectus aber so ähnlich war, dass ihn viele Forscher als eine Variante desselben ansehen)

Rein biologisch war der Homo sapiens mit seinem Gehirnvolumen von durchschnittlich 1230 Kubikzentimetern vielleiht gar nicht die intelligenteste Menschenart. Denn der Neandertaler hatte wie schon in Punkt 9 erwähnt ein signifikant größeres Gehirn. Die Zeichen der Intelligenz des modernen Menschen sind jedoch so überragend im Vergleich zu allen anderen Menschenarten, dass es der Homo sapiens dennoch auf den 1. Platz der intelligentesten Menschenarten aller Zeiten geschafft hat

Zeichen der Intelligenz

ArtHomo sapiens
WerkzeugeComputer, Roboter, Bagger, Laser
WaffenJets, Raketen, Panzer, Gewehre
KunstGemälde, Skulpturen, Filme, Theater
BehausungStädte
Von Homo sapiens errichtete Stadt mit Jet im Vordergrund
Typische Waffe des Homo sapiens: Eine Maschinenpistole

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