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Bauwerke Technik

Die Top 10 der grössten Windräder

Gerade in den letzten Jahren ist die Grösse der Windräder geradezu explodiert: Das hat einen einfachen wirtschaftlichen Grund: Je grösser die Rotorenblätter, desto mehr Energie erzeugt das Windrad auch. Damit sind große Windräder für die Betreiber günstiger, weil insgesamt weniger Windräder in einem Windpark gebraucht werden, um einen bestimmten Output zu erzeugen

Eine bautechnische Voraussetzung für die titanischen Windräder unserer Tage ist die Entwicklung neuartiger Verbundmaterialen mit Fiberglass, welche leicht genug und dennoch stabil sind.

Ehrenplatz: GROWIAN – grösstes Windrad der 80er

GROWIAN hatte nur 2 Rotorenblätter im Gegensatz zu modernen Windrädern

Auf den Ehrenplatz in der Liste der grössten Windräder der Welt hat es GROWIAN (Große Windenergieanlage) gebracht

Leistung3 MW
Höhe Turmrund 100 Meter
Länge Rotorenblatt50,2 Meter
Gewicht Rotorenblatt23 Tonnen
TypOnshore

Als Reaktion auf die Öl-Krise der 70er Jahre wurde Windkraft zur Strom-Produktion zum ersten Mal interessant. Daher baute Deutschland damals GROWIAN. Vom heutigen Standpunkt wirkt der Koloss nicht besonders beeindruckend. Doch damals war es das größte Windrad der Welt, sowohl was die Höhe von 100 Meter angeht als auch die „unglaubliche“ Leistung von 3MW .

Allerdings war die Technik damals nicht soweit. Von der Betriebsaufnahme im Jahr 1983 bis zum Abriss 1988 war Growian nur 17 Tage im Betrieb. Ständig gab es Schäden wegen Materialermüdung und andere Pannen die aufwendig repariert werden mussten. Den Energie-Konzernen, welche für den Bau und Betrieb verantwortlich waren, war das ganz recht. Es war der „Beweis“, dass es Windkraft nicht bringt und man sollte stattdessen lieber auf Atomkraft setzen

    Die grössten Onshore Windräder heute

    Zwei E-126 an einem windigen Tag

    Selbst die grössten Onshore Windräder (Windräder die an Land betrieben werden) sind kleiner als die Offshore Varianten (Windräder im Meer), wie wir in der Liste noch sehen werden.

    Dennoch sind die Ausmaße des größten Onshore Windrades aller Zeiten beeindruckend

    Das Modell E-126 des Herstellers Enercon mit Sitz in Ostfriesland übertrifft in seinen Ausmassen den GROWIAN deutlich und war für einige Jahre sogar das grösste Windrad überhaupt: Die Höhe des Turms beträgt 135 Meter (198 Meter die Rotorenblätter mitgerechnet). Denn ein Rotorenblatt weist bereits die Länge von 63 Meter auf. Das Gewicht: Alleine der dreiblättrige Rotor wiegt 365 Tonnen, der gesamte Turm über 6000 Tonnen.

    Bei günstigen Verhältnissen erzeugt die Turbine bis zu 7,58 MW Leistung. Das Enercon E-126 war ein Verkaufserfolg und wurde in dreistelliger Zahl gebaut.

    Aktuell wird der 2013 entwickelte E-126 nicht mehr produziert. Der Spitzenreiter bei den Onshore Windrädern, der noch zu kaufen ist, ist das Modell SG 6.6-170 des Herstellers Siemens Gamesa. Wie die Typenbezeichnung schon verrät, produziert es bis zu 6.6 MW Strom. (Die geplante Version SG 7.0-170 soll es sogar auf 7 MW bringen) Doch in einer Beziehung ist das SG 6.5-170 sogar grösser als das E-126: Der Rotorendurchmesser des Siemens-Windrades beträgt ungeheure 170 Meter.

    Das etwas kleinere Modell SG 5.8-155, wo der Rotorendruchmesser 155 Meter beträgt

    Die größten aktuellen Off-Shore Anlagen in Serienproduktion

    2 SG 11.0-200 DD mit einem Rotor-Durchmesser von 200 Meter. Im Windpark Hollandse Kust Zuid sollen 140 dieser Windräder installiert werden, mit einer Gesamtleistung von 1,5 GW

    Offshore Windräder sind grösser was den Rotor angeht und damit auch die Energieproduktion als ihre Kollegen an Land.

    Die grösssten Offshore Windräder, die über das Prototypstadium herausgewachsen sind und in grösseren Stückzahlen in den Windparks stehen, erzeugen zwischen 8 – 10 MW.

    Ein typischer Vertreter diese Klasse ist das Modell V164 des dänischen Herstellers MHI Vestas. In seiner neuesten Variante erzeugt ein solches Windrad bis zu 10 MW. Der Rotorendurchmesser beträgt 164 Meter (ein einzelnes Rotorenblatt also etwa 80 Meter bei einem Gewicht von rund 35 Tonnen). Das Maschinenhaus bringt es auf ein Gewicht von annähernd 400 Tonnen. Sogar einen Rotordurchmesser von 174 Meter weist das Modell V174 auf, das bisher als Prototyp besteht.

    Ein ganzes Meer voller V164 (Windpark Northwester 2 vor Belgien)

    Das Konkurrenz-Produkt SG 11.0-200 DD aus dem Hause Siemens Gamesa ist mit einem Rotordurchmesser von 200 Metern und der maximalen Energie-Erzeugung von 11 MW ein Stück grösser und damit das zur Zeit größte Windrad der Welt, was sich bereits in Serienproduktion befindet

    Platz 3-6: Windkraftanlagen der Klasse 14-16 MW

    Prototyp Haliade-X in Rotterdam: Ein einzelnes Rotor-Blatt hat eine Länge von knapp 110 Metern, der Turm ist 260 Meter hoch

    Hier sehen wir Offshore-Modelle, die überwiegend schon als Prototyp existieren und auf Herz und Nieren getestet werden, um sie fit für die Serienproduktion zu machen. In diesem Bereich zwischen 14 und 16 MW tummeln sich sowohl europäische als auch amerikanische und chinesische Hersteller.

    ModellHerstellerLeistungRotor
    SG 14-222 DDSiemens Gamesa14 MW222 Meter
    Haliade-XGE Wind Energy14 MW220 Meter
    V236Vestas15 MW236 Meter
    MySE 16.0-242Mingyang Wind Power16 MW242 Meter

    Sehr schön sieht man in der Tabelle den Zusammenhang zwischen Rotordurchmesser und erzeugten Strom

    Um die enorme Länge der Rotoren dieser Windräder einzuordnen: Der drittgröste Wolkenkrater Deutschland hat aktuell eine Höhe von 208 Meter und diese Größe wird schon von den Rotoren von allen diesen Windrädern geschlagen (der eigentliche Turm muss ja zwangsläufig noch grösser sein)

    Platz 1+2: Die Zukunft: Die 18 MW – Klasse

    In naher Zukunft: Gemächlich drehen sich die titanenhaften Off-Shore-Windräder vom Typ H260-18MW

    Die leistungsstärksten (geplanten) Windräder erzeugen eine Leistung von 18 MW. In dieser höchsten Leistungsklasse dominieren die chinesischen Hersteller. Das Modell H260-18MW des Staatskonzerns CSSC Haizhuang hat eine beeindruckenden beindruckenden Rotordurchmesser von 260 Meter (grösser als Deutschlands grösster Wolkenkratzer).

    Noch etwas wuchtiger kommt das Modell MySE 18.X-28X des Herstellers Mingyang Wind Power daher: Hier beträgt der Rotordurchmesser sogar 280 Meter (der Eiffelturm im Vergleich hat eine Höhe von 300 Meter). Das 18.X-28.X in der Modellzeichnung deutet darauf hin, dass die Ingenieure sogar eine Höchstleistung von mehr als 18 MW erwarten. Daher könnte das Model MySE 18.X-28X als das derzeit größte Windrad der Welt bezeichnet werden

    Ein 130 Meter langer Flügel des H260-18MW wird gefertigt. Aus Gewichtsgründen ist er hohl

    Bei diesen Windrädern ist zu beachten, dass es nicht mal einen Prototyp gibt, nur die einzelnen Bauteile sind schon produziert, die dann im Laufe der nächsten 1 bis 2 Jahre zusammengebaut werden sollen. Ob diese Windräder wirtschaftlich und pannenfrei genug sind, um in Serienproduktion zu gehen, wird erst die Zukunft zeigen

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    Die grössten Atomkraftwerke der Welt – Top 10 Liste

    Nachdem im August 1956 Calder Hall in England als erstes kommerziell betriebenes Atomkraftwerk mit einer bescheidenen Leistung von 50 MW ans Netz ging, galt die zivile Nutzung der Kern-Energie als Wundermittel zur Produktion von billigen und umweltfreundlichem Strom in rauen Mengen.

    Dieses Bild hat sich inzwischen etwas gewandelt: Es gibt Länder wie Deutschland die sich zu radikalen Abkehr entschieden haben, andere Länder bauen zwar keine neuen AKWs, die bestehenden werden aber noch über Jahrzehnte Strom erzeugen. Wiederum andere Staaten sehen in der Kernenergie eine strahlende Zukunft und bauen mit Milliardenaufwand weitere Reaktor-Blöcke.

    Was auch immer die Zukunft bringen wird, im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden überall in der Welt riesige Kernkraftwerke erbaut. Die Top 10 der grössten AKWs der Welt mit der höchsten Leistung findet man hier:

      10. Gravelines (Frankreich)

      Name Centrale nucléaire de Gravelines
      StandortAm Ärmelkanal, im Nordwesten
      Typ Druckwasserreaktor
      Blöcke6
      Installierte Leistung (brutto)6 * 951 MW = 5706 MW
      BetriebsaufnahmeMärz 1980

      Baugeschichte

      Die französische Regierung wählte den Standort nahe Dünkirchen ganz im Nordwesten, weil er nahe an Deutschland und England liegt. Das ist günstig für den Stromexport. Zudem befindet sich dort viel energieintensive Industrie. Schliesslich verwendet das Kernkraftwerk das Wasser der Nordsee zur Kühlung.

      Die Bauarbeiten für den 1. Block begannen Anfang 1975. Im Herbst 1985 ging dann der 6. Block online.

      Besonderheiten

      • Gravelines ist das grösste Atomkraftwerk der EU
      • es war das erste KKW der Welt, welches insgesamt mehr als 1 TWh ins Netz speiste (im September 2010 wurde dieser Meilenstein erreicht)

      9. Grösstes AKW Europa: Saporischschja (Ukraine)

      NameЗапорізька атомна електростанція (ЗАЕС)
      StandortSüd-Ukraine, am Kachowkaer Stausee
      TypDruckwasser
      Blöcke6
      Installierte Leistung (brutto)6 * 1000 MW = 6000 MW
      BetriebsaufnahmeDezember 1984

      Baugeschichte

      Der Entschluss zum Bau datiert zu Zeiten der Sowjetunion aus dem Jahr 1977. Der Baubeginn war im Jahr 1981, die ersten 4. Blöcke gingen zwischen 1984 und 1985 in Betrieb. 1988 erfolgte der Beschluss das Kernkraftwerk auf 6 Blöcke zu erweitern. Im Sommer 1985 schon ging der 5. Block in Betrieb. Die Fertigstellung und die Betriebsaufnahme des 6. Blocks verzögerte sich allerdings aufgrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion um rund 10 Jahre. Als er schliesslich im Jahr 1996 in Betrieb ging, war es die erste Betriebsaufnahme eines Reaktors der postsowjetischen Ära und zugleich war Saporischschja damit das leistungsstärkste Atomkraftwerk Europas.

      In sämtlichen 6 Blöcken arbeitet ein Reaktor vom Typ VVER-1000, der in den 1960er Jahren entwickelt wurde.

      Besonderheiten

      Das AKW wurde im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ab dem März 2022 von russischen Truppen besetzt, aber weiterhin von der Ukraine betrieben. Nach Artilleriebeschuss, der zu Schäden und Bränden auf dem Kraftwerksgelände führte, wurde Saporischschja im September 2022 vollständig runtergefahren.

      8. Hanbit (Südkorea)

      NameKernkraftwerk Hanbit
      StandortNordwesten am Gelben Meer
      TypDruckwasser
      Blöcke 6
      Installierte Leistung (brutto)6137 MW
      BetriebsaufnahmeAugust 1986

      Baugeschichte

      Der Baubeginn für Hanbit war im Winter 1981. Die ersten beiden Blöcke sind noch von einem amerikanischen Fabrikat, die neueren 4 sind südkoreanische Eigenentwicklungen

      Besonderheiten

      • Der 3. und 4 Reaktorblock vom Typ OPR-1000 waren die ersten von Südkorea selbst erbauten Reaktorblöcke überhaupt
      • Bei einer Generaluntersuchung nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima stellten die Behörden fest, dass in Hanbit tausende Teile verbaut waren, für welche die Hersteller die vorgeschriebenen Sicherheitszertifikate gefälscht hatten

      7. Hanul

      NameKernkraftwerk Hanul
      StandortÖstliche Küste
      TypDruckwasser
      Blöcke 6
      Installierte Leistung (brutto)6222 MW
      BetriebsaufnahmeSeptember 1988

      Baugeschichte

      Hanul, mit dem Baubeginn im Jahre 1983 ist das neueste und wahrscheinlich letzte der 4 Kernkraftwerke in Südkorea. Zugleich ist es mit der installierten Leistung von 6222 MW das grösste Atomkraftwerk des Landes. Die ersten beiden Blöcke wurde von einem französischen Hersteller erbaut. Der Hintergrund: Zu dieser Zeit, Anfang der 80er, konnte Südkorea noch keine eigenen Reaktoren bauen und es war die Strategie des Landes nicht sämtliche Blöcke von den USA, wie es bei Hanbit der Fall ist, bauen zu lassen.

      Laufender und geplanter Ausbau

      Seit 2012 bzw 2013 werden die Blöcke Shin-Hanul-1 und 2 gebaut mit einem Kostenaufwand von über 6 Milliarden $. Diese neuen Reaktoren sind mit einer Bruttoleistung von jeweils 1400 MW deutlich leistungsstärker als die 6 älteren Reaktor-Blöcke. Bei Shin-Hanul-1 erfolgte bereits die Netzsynchronisation, der Block ist aber noch nicht im operativen Betrieb.

      Weiter in der Zukunft sind noch ein 9. und 10. Block geplant. Als Baubeginn ist das Jahr 2025 angesetzt. Wenn auch dieser Bau abgeschlossen ist und die Blöcke online sind, handelt es sich bei Hanul um das grösste und leistungsstärkstes AKW der Welt

      6.Yangjiang (China)

      NameKernkraftwerk Yangjiang
      StandortSüdosten, am Chinesischen Meer
      TypDruckwasser
      Blöcke6
      Installierte Leistung (brutto)6×1086 MW = 6516 MW
      BetriebsaufnahmeMärz 2014

      Baugeschichte

      Im Jahr 1998 wurde der Standort für das Kraftwerk nahe der Küstenstadt Yangjiang festgelegt. 10 Jahre später begannen die Bauarbeiten im Rahmen des 11. chinesischen 5-Jahresplanes. Im Jahre 2014 gingen dann die ersten beiden Blöcke in Betrieb. Das Kernkraftwerk hat bis zum heutigen Tage über 10 Milliarden $ alleine an Baukosten verschlungen.

      Die Reaktorkerne vom Typ CPR-1000 und ACPR-1000 sind von den Chinesen modifizierte Versionen der französischen 900-MWe-Klasse. Frankreich hat diese bereits in den 70ern entwickelten Reaktoren in eine Reihe von Ländern exportiert

      Besonderheit

      Im März 2020 wurden sämtliche Blöcke heruntergefahren, da die Einläufe für das Kühlwasser mit Shrimps verstopft waren

      5. Tianwan (China)

      NameKernkraftwerk Tianwan
      StandortNordosten, am Gelben Meer
      TypDruckwasser
      Blöcke 6
      Installierte Leistung (brutto)6532 MW
      BetriebsaufnahmeMai 2006

      Baugeschichte

      Es handelt sich um ein chinesisch-russisches Gemeinschaftsprojekt. Die Planungen begannen 1992, der Bau dann im Jahr 1999.

      Die ersten 4 Blöcke sind vom russischen Typ VVER-1000. Der 5. und 6. Reaktor sind vom Typ ACPR-1000, eine chinesische Modifikation der französischen 900-MWe-Klasse

      Ausbau im Gange

      Im Jahre 2021 hat der Bau von weiteren 2 Blöcken begonnen. Die russischen VVER-1200 Reaktoren sollen eine Bruttoleistung von jeweils 1200 MW bringen und 2025/26 online gehen. Wenn der Ausbau abgeschlossen ist, steigt Tianwan zum grössten chinesischen AKW auf

      Störfall

      Im August 2008 brach nach einer Explosion eines Transformators in Block 1 ein Feuer aus. Der Reaktorblock wurde heruntergefahren

      4. Fuqing (China)

      NameKernkraftwerk Fuqing
      StandortXinghua Bay im Südosten
      TypDruckwasser
      Blöcke6
      installierte Leistung (Brutto)6650 MW
      BetriebsaufnahmeNovember 2014

      Baugeschichte

      Die Bauarbeiten für das Kernkraftwerk an der Xinghua Bay im Südosten Chinas begannen im Sommer 2008. Das neue Atomkraftwerk sollte den Kohlendioxid-Austoss deutlich verringern, den bis dahin wurde ein grosser Teil des Stroms für die Industrieregion von Kohlekraftwerken erzeugt.

      Drei chinesische Kraftwerksbetreiber, darunter die China National Nuclear Corporation als grösster Anteilseigner zeichnen für den Bau und Betrieb des Gross-Kraftwerkes verantwortlich.

      Die ersten 4 Blöcke arbeiten mit einem Reaktor vom Typ CPR-1000. Der 5. und 6. Block hingegen, die im Jahr 2021 und 2022 online gingen, haben einen Reaktorkern der weiterentwickelten Baureihe Hualong One (HPR-1000)

      Besonderheit

      Erstmalig ging hier ein Reaktor vom weiterentwickelten Typ Hualong One in den operativen Betrieb

      3. Hongyanhe (China)

      Name红沿河核电站
      StandortNordosten, an der Küste des Gelben Meeres
      TypDruckwasser
      Blöcke 6
      installierte Leistung (Brutto)6 x 1119 MW = 6.714 MW
      BetriebsaufnahmeJuli 2013

      Baugeschichte

      Bereits im Rahmen des 7. Fünfjahresplanes (1984) wurde über ein Kernkraftwerk in der nordöstlichen Provinz Liaoning nachgedacht. Zuerst sollte es mit einem französischen Partner, dann mit einem sowjetischen gebaut werden, da China zu dieser Zeit noch nicht in der Lage war den Bau eines Kernkraftwerkes eigenhändig zu stemmen.

      Doch erst mit dem 11. Fünfjahresplan wurde es konkret: Die Bauarbeiten für den 1. Block begannen im Sommer 2007 als rein chinesischen Projekt. Allerdings wurde für die Blöcke 1-4 ein Reaktor vom Typ CPR-1000 verwendet, für den die französische Gruppe Areva SA Patenrechte hält. Der 5. und 6. Block (2. Bauabschnitt ab dem Jahr 2015) hingegen sind mit der chinesischen „Eigenentwicklung“ ACPR-1000 ausgestattet.

      Besonderheiten

      Hongyanhe ist derzeit noch das grösste chinesische AKW. Da aber kein Ausbau geplant ist, wird es in den nächsten Jahren von Tianwan überholt

      Nahe dem Kernkraftwerk verlaufen die Donggang- und Jinzhou-Bruchlinien. Nach Ansicht von Experten stellen sie allerdings keine Gefahr da, letztmalig kam es vor 50.000 Jahren zu einem grossen Erdbeben.

      2. Grösstes AKW in Betrieb: Bruce (Kanada)

      NameBruce Nuclear Generating Station
      StandortOstufer Lake Huron in Ontario
      TypDruckschwerwasserreaktor
      Blöcke8
      installierte Leistung (Brutto)6738 MW
      BetriebsaufnahmeSeptember 1977

      Baugeschichte

      Die Bauarbeiten zu Bruce A (die ersten 4 Blöcke) begannen bereits im Jahr 1969. Im Frühjahr 1987 ging auch der 8 und letzte Block von Bruce B online. Die Anlage wird vom Wasser des Lake Huron gekühlt, an dessen Ufer sie errichtet wurde. Der Bau mit dem Kosten von etwa 8 Milliarden $ wurde von dem Staatskonzern Crown corporation gestemmt. Im Jahr hat der private Betreiber Bruce Power dann das grösste AKW Kanadas übernommen. Mit über 4000 Leuten ist das AKW der grösste Arbeitgeber der Region

      Die Reaktoren sind kanadische Eigenentwicklungen vom Typ CANDU-Reaktor. Diese Baureihe ist verhältnismäßig unkompliziert zu bauen und zu betreiben und wird deshalb gerne von Entwicklungs- und Schwellenländern verwendet. Entgegen den Absprachen realisierte Indien mit CANDU-Reaktoren sein Kernwaffen-Programm

      Besonderheiten und Wissenswertes

      • Zur Zeit ist Bruce das AKW mit den meisten aktiven Blöcken (das südkoreanische Kori hat eine Zeitlang auch 8 Blöcke in Betrieb, einer wurde aber 2017 abgeschaltet)
      • 56 Kilometer Strasse verlaufen auf dem weiträumig abgesperrten Betriebsgelände von Bruce und verbinden die 25 Gebäude, zu denen eine eigene Feuerwehr, ein Krankenhaus, eine Wäscherei und ein kleiner Dino-Park zählen

      1. Grösstes AKW: Kashiwazaki-Kariwa (Japan)

      NameKashiwazaki Kariwa genshiryoku hatsudensho
      StandortPräfektur Niigata an der Küste
      TypSiedewasserreaktor
      Blöcke7
      installierte Leistung (Brutto)8212 MW
      BetriebsaufnahmeSeptember 1985

      Baugeschichte

      Aus dem Jahr 1969 datiert der Entschluss ein KKW nahe der Kleinstadt Kashiwazaki zu bauen. Ende 1978 begannen die Bauarbeiten am 1. Block. Mit der Betriebsaufnahme von Block 8 überholte Kashiwazaki-Kariwa dann Bruce und war das leistungsstärkste AKW der Welt. Die ersten 3 Reaktoren stammen von Toshiba, der 4. und 5. von Hitachi. Der 6. entstammt einer Kooperation von dem amerikanischen Unternehmen General Electrics und Hitachi und der 7. schliesslich einer Kooperation von General Electrics und Hitachi

      Abschaltung des grössten Atomkraftwerkes der Welt

      Nach einem schweren Erdbeben in der Nähe des Kraftwerkes gingen sämtliche 7 Blöcke in die Notabschaltung. Auch ein Feuer konnte recht schnell gelöscht werden. Die Anlage blieb knapp 2 Jahre komplett abgeschaltet, danach wurden einzelne Blöcke für einen kurzen Zeitraum wieder hochgefahren. Doch in Folge der Fukushima-Katastrophe wurden sie wieder heruntergefahren Seit dem Frühjahr 2012 steht das eigentlich stärkste Kernkraftwerk der Welt daher wieder still

      Besonderheiten

      • Japan verfügt über 17 AKW mit insgesamt 54 Reaktorblöcken. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurden alle heruntergefahren. Heute sind nur 6 Blöcke wieder in Betrieb. Der Anteil des AKW-Stroms am gesamt erzeugten Stroms sank von 30% auf unter 1%
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