Die grössten Wildtiere Deutschlands – Top 10 Liste

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Wildtiere sind Tiere, die in freier Wildbahn leben und nicht vom Menschen domestiziert wurden. Sie leben frei in natürlichen Lebensräumen wie Wäldern, Wiesen und Flüssen

Selbst in einem hochindustrialisierten und dichtbesiedelten Land wie Deutschland leben über 100 Säugetierarten, über 200 Fischarten und über 300 Vogelarten als Wildtiere.

Was sind aber die grössten Wildtiere, die in Deutschland frei durch Wälder, Wiesen und manchmal auch Städte streifen? Und wie sind ihre Überlebensaussichten?

Die Top 10 Liste der grössten deutschen Wildtierarten gibt darüber Auskunft

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10. Biber

Das grösste deutsche wild lebende Nagetier

Auf den 10. Platz der grössten deutschen Wildtiere hat es der Biber geschafft. Mit seiner maximalen Körperlänge von 1 Meter, dem 35 Zentimeter langen Schwanz und dem Körpergewicht von 30 Kilo übertrumpft er alle andern wild lebenden Nagetiere wie Mäuse, Ratten, Eichhörnchen und auch Nutrias

Die Geschichte der Biber in Deutschland

Obwohl schon 1714 der preußische König Friedrich Wilhelm I. ein Jagdverbot für Biber erliess, waren Ende des 19. Jahrhunderts die Biber in Deutschland so gut wie ausgelöscht. Durch strenge Schutzprogramme und Wiederansiedlungen erholte sich die Population jedoch wieder

Die Zukunftsaussichten für den Biber

9. Die grösste wilde Katze in Deutschland

Die grösste wilde Katze: Luchs

In Deutschland gibt es 2 wildlebende Katzenarten: Zum einen die Wildkatze, die aber nur so gross ist wie eine zu dick geratene Hauskatze und dann den Luchs, der mit seiner Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 1,20 Meter, seiner Schulterhöhe von 70 Zentimetern und einem Höchstgewicht von 80 Kilo ein ganz anderes Kaliber ist

Erfolgreiche Wiederansiedlung

Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Westeuropa war der Luchs Mitte des 20. Jahrhunderts nahezu ausgerottet. Erst durch Wiederansiedlungsprogramme mit Luchsen aus Osteuropa und der Schweiz konnte in Deutschland wieder eine Population aufgebaut werden

Die Zukunft des Luchs in Deutschlands

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8. Der grösste Vogel Deutschlands

Furchteinflößend: Ein Schwan

Auf den 8. Platz der frei lebenden Tiere in Deutschland hat sich der Höckerschwan geschoben, mit seiner Körperlänge von 1,60 Meter und seiner Flügelspannweite von bis zu 2,40 Meter. Allerdings fällt sein Körpergewicht mit maximal 14 Kilo naturgemäss stark in der die anderen Wildtiere der Top 10 Liste zurück

Schwäne in Deutschland

Auch die Höckerschwäne hatten gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland und ganz Westeuropa eine Schwächephase, als sie durch intensive Jagd fast ausgestorben wäre. Erst durch Schutzmaßnahmen und auch Auswilderungen hat sich die Schwan-Population ab 1950 wieder stark erholt.

Zukunftsaussichten

7. Wolf

Der häufigste Wildhund in Deutschland ist der Fuchs. Aber mit seiner Körperlänge von 80 Zentimetern und seinem Maximalgewicht von 14 Kilo hat er es nicht in die Liste der grössten Wildtiere geschafft. Ganz im Gegensatz zum Wolf: Sehr Grosse Rüden werden bis zu 1,60 Meter lang bei einer Schulterhöhe von 90 Zentimetern und einem Gewicht von 80 Kilo. Damit ist der Wolf Deutschlands grösste wildlebende „Land-Raubtier“

Wölfe in Deutschland

Der Stammvater aller heutigen Haushunde war in Deutschland seit dem späten Mittelalter, als die unberührten Waldgebiete immer weiter schrumpften und er verstärkt gejagt wurde, gefährdet und war Mitte des 19. Jahrhunderts ausgelöscht. Alle Wölfe die man danach noch vereinzelt in Deutschland sah waren Zuwanderer aus Polen.

Dank dem Schutz der Berner Konvention und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie eroberten sich die Wölfe ihre alte Heimat wieder zurück.

Die Zukunft des Wolfes

6. „Kleiner Tümmler“

Der Schweinswal sieht einen Delphin ähnlich und wird auch „Kleiner Tümmler“ genannt

Schweinswale in der Nordsee werden maximal 1,85 Meter gross und erreichen ein Gewicht von nicht über 90 Kilo. Damit haben es die Schweinswale auf den 6. Platz der grössten in Deutschland lebenden Wildtiere geschafft

Gefährdung

5. Das Wildschwein

Wildschweine lieben sich im Schlamm zu suhlen

Der Paarhufer ist Deutschlands 5. grösste Wildtierart, denn kapitale Keiler haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 1,80 Meter (in Einzelfällen auch grösser) und ein Gewicht von 200 Kilo. Damit ist das Wildschwein deutlich massiger als der Schweinswal auf Platz 6

Obwohl die gedrungen wirkenden Wildschweine in Deutschland (in Gegensatz zu anderen europäischen Ländern) nie ganz ausgestorben war, gab es doch gegen Mitte des 20. Jahrhunderts Regionen, in denen keine Wildschweine mehr lebten.

Doch die intelligenten und robusten Schweine eroberten bald ihren Lebensraum zurück. Allein um und in Berlin leben heutzutage schätzungsweise 10.000 Wildschweine, manchmal dringen sie sogar auf zentrale Plätze inmitten der Stadt vor. Solche stadtnahen Wildschweine ernähren sich gerne von Essenresten aus Mülltonnen und auch Komposthaufen in Gärten.

Ist das Wildschwein gefährdet?

4. Rothirsch

grösste deutsche wildtiere

In Deutschland gibt es 2 wildlebenden Hirscharten: Zum einen die deutlich kleineren Rehe mit einer Schulterhöhe von 80 Zentimetern, einer Körperlänge von 120 Zentimetern und 30 Kilo Gewicht bei grösseren Tiere und die Rothirsche: Männliche Rothirsche in Deutschland, die ein gutes Stück grösser sind als die Hirschkühe, erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 2,05 Metern, eine Schulterhöhe von 1,30 Metern und ein Gewicht von 350 Kilo

Gefährdung des Hirsches?

2. Das grösste Raubtier Deutschlands

Mit einer maximalen Grösse von 2,30 Metern sind die an Deutschlands Küsten und Inseln lebenden ostatlantischen Kegelrobben-Bullen die größten wild lebenden Raubtiere des Landes. Das Gewicht bei solchen grossen Tieren beträgt bis zu 300 Kilo. Die Weibchen werden mit einer Länge von 1,80 Metern und einem Gewicht von 150 Kilo deutlich kleiner

Interessanterweise sind Robben weitläufig mit Wölfen und Bären verwandt. Denn alle drei Arten gehören zur Unterordnung der Hundeartigen und zur Ordnung der Raubtiere.

Gefährdungssituation der Kegelrobbe in Deutschland

Während im Mittelalter die Kegelrobben noch sehr zahlreich an den Küsten verbreitet war, waren sie im frühen 20. Jahrhundert fast ganz ausgerottet. An der Ostseeküste waren sie sogar schon vollständig verschwunden. Das hat auch zu tun mit einer Prämie für jede tote Kegelrobbe, die noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts ausgezahlt wurde.

Etwa seit 1950 gibt es wieder vereinzelt Kegelrobben an den Küsten der friesischen Inseln, diese sind von den unzulänglichen Steinküsten Englands wieder zurück nach Deutschland gewandert. Die Geburt eines Robbenbabys an deutschen Stränden ist aber immer noch ein seltenes und von Naturschützern gefeiertes Ereignis

2. Der grösste Fisch Deutschlands

Der grösste Fisch Deutschlands ist der Europäische Wels (Silurus glanis). Er ist ein reiner Süßwasserfisch und schwimmt in allen deutschen grossen Flüssen. Die größten Welse erreichen eine Größe von etwas unter 3 Metern und ein Höchstgewicht von 150 Kilo.

Welse halten sich gerne im Uferbereich von Flüssen auf und fressen alles Fleischhaltige was ihnen vors Maul kommt: andere Fische, Frösche, Kröten, Krebse, Schlangen aber auch unvorsichtige Vögel oder Nager

Wels gefährdet?

1. Das grösste Wildtier Deutschlands

Das grösste Wildtier Deutschlands erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 3 Metern, eine Schulterhöhe von fast 1,90 Metern und im Extremfall ein Gewicht von knapp 900 Kilo. Diese Ausmasse können die größten freilebenden Wisent-Bullen erreichen (im Gefangenschaft werden sie noch grösser und schwerer).

Wisents – eine hochgradig gefährdete Art

In der Steinzeit war das Wisent in weiten Teilen von Europa weit verbreitet. Für unsere Steinzeitvorfahren war es elementar für das Überleben

Doch schon weit vor dem Mittelalter gingen die Bestände rasch zurück, der Grund waren neben der Jagd das der Lebensraum der Wisents, halboffene Weideflächen, schon vor tausenden Jahren bevorzugt wirtschaftlich genutzt worden waren.

Im 8. Jahrhundert bereits war war das Wisent in Frankreich verschwunden, im Osten von Deutschland wurden im 16. Jahrhundert die letzten Tiere erlegt. Darüber hinaus wäre die Rinderart um ein Haar ganz vom Antlitz verschwunden. Aus nur wenigen Exemplaren, die in Tiergehegen in Osteuropa überlebt, wurde durch Zuchtmassnahmen ab dem frühen 20. Jahrhundert wieder eine Population aufgebaut

Grosse deutsche Wildtiere, die in Deutschland leider bereits ausgestorben sind

Braunbär

grösste deutschen wildtiere

Der Braunbär mit seiner maximalen Kopf-Rumpflänge von 2,80 Meter, der Schulterhöhe von 1,30 Meter und dem Gewicht von 600 Kilo, eines der grössten landlebenden Jäger überhaupt, wurde in Deutschland bereits im Mittelalter zurückgedrängt. Letzte kleine Populationen gab es in Thüringen, in Oberschlesingen und im Bayerischen Wald. Dort wurde mutmasslich auch im Jahr 1835 der letzte Deutsche Braunbär erschossen

In Italien und Slowenien gibt es heute einige kleine wild lebende Gruppen von Braunbären. Gelegentlich in Süddeutschland gesichtete Bären stammen von dort und die wanderfreudigen Tiere sind in Deutschland nur zu Besuch. Eine Wiederansiedlung von Braunbären in Deutschland ist nicht geplant

Grosser Tümmler

Der grosse Tümmler ist sowas wie der „Grosse Bruder“ des kleinen Tümmlers (siehe Platz 6 der Liste der grössten Wildtiere Deutschlands). Die Säugetiere aus der Familie der Delphine erreichen eine maximale Körpergrösse von 4 Metern und in Ausnahmefällen eine Gewicht von 600 Kilos

In Deutschland gilt er seit dem Jahr 1970 als ausgestorben. Insgesamt sind die Tiere aber in der Nordsee selten, in der Ostsee noch seltener, da sie sich in wärmeren Gewässern wohler fühlen

Auerochse (Ur)

Ähnlich wie das Wisent war der Auerochse mit seiner Schulterhöhe von knapp 2 Metern und einen Gewicht von 1000 Kilo eine sehr grosse Wildrindart, die bereits von unseren Steinzeitvorfahren gejagt wurde. Imponierend auch die 80 Zentimeter langen Hörner

Im Gebiet des heutigen Deutschlands (wo er sich noch vergleichsweise lange hielt) wurden die letzten Exemplare im Spätmittelalter erlegt. Im 17. Jahrhundert starb der Auerochse, der einst in grossen Teilen Europas und Asiens verbreitet war, vollständig aus.

Die heutigen „Auerochsen“, die wir in Zoos und Wildgehegen bewundern können, sind sogenannte Rückzüchtungen: Anfang des 20. Jahrhunderts begann man in Deutschland Hausrinder so hinzuzüchten, dass sie aussahen, wie man sich vorstellte, dass ein Auerochse ausgehen haben könnte.