Die 10 Ungewöhnlichsten Meeresbewohner

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Seltsam aussehende, für uns Menschen sehr fremdartige Tiere mit außergewöhnlichen Verhaltensweisen gibt es auch an Land, aber gerade im Meer hat die Evolution merkwürdige Tiere, die wir teilweise nicht mal als Tiere erkennen, hervorgebracht.

Lerne die seltsamste und gruseligsten Meeresbewohner näher kennen mit dieser Ranking-Liste

10. Die ungewöhnlichste Seegurke

Die Seegurke an sich ist ja bereits ein höchst ungewöhnliches Tier: Die bis zu 3 Meter langen Tiere kriechen mithilfe ihrer Ambulacrafüsschen sehr langsam über den Meeresgrund und fressen dabei Algen und Kleinst-Tierchen, die dort ihren Lebensraum haben. Ein etwas verstörendes Detail: Die Seegurke atmet durch den Enddarm, wo auch die Ausscheidungen stattfinden.

Die ungewöhnlichste Seegurke

Als die außergewöhnlichsten Seegurke wurde für diese Top 10 Liste der seltsamen Meeresbewohner die Holothuria nigralutea auserkoren: Der Grund ist die auffällige Färbung dieser Art. Manche erinnert sie eher an eine leicht vergammelte Banane, für andere sieht sie wie eine Schoko-Vanille-Hörnchen aus.

9. Der Weihnachtsbaumwurm

Auch der Weihnachtswurmbaum ist keine Pflanze, sondern ein ungewöhnliches Tier, genauer gesagt ein Wurm, wie ja auch der Name schon andeutet. Der eigentliche etwa 10 Zentimeter lange Wurm aus der Art der Kalkröhrenwürmer ist nicht zu sehen, denn er hat sich eine Loch in den Untergrund (oft siedelt er auf Steinkorallen) gefräst und verbleibt dort Zeit seines Lebens.

Die Bäumchen

Die beiden sichtbaren „Bäumchen“ sind die sogenannten Tentakel-Kronen des Wurmes. Sie dienen zum einen als Kiemen. Zum anderen filtrieren sie das Plankton aus dem Meerwasser, mit dem das merkwürdige Wesen sich ernährt.

Mit seinem ulkigen Aussehen und seiner originellen Lebensweise hat es der Weihnachtsbaumwurm auf den 9. Platz in der Rangliste der ungewöhnlichsten Meeresbewohner geschafft

8. Sonnenblumen-Seestern

Sonnenblumen-Seestern frisst toten Fisch

Viele Seesternarten weisen nur 5 Arme auf. Als eine ungewöhnliche Besonderheit verfügt der Sonnenblumen-Seestern aus der Ordnung der Zangensterne über 16 bis 24 Arme. Darüber hinaus gehört Pycnopodia helianthoides zu den größten Seesternarten überhaupt: Ein Arm kann bis zu 40 Zentimeter lang werden. Der gesamte Durchmesser des Meeresbewohners beträgt bis zu 1 Meter und das maximale Gewicht erreicht 5 Kilo.

Schnellster Seestern

Trotz seines hohes Gewichtes sollte man sich nicht leichtfertig in Sicherheit wiegen. Das Raubtier erreicht die (für Seesterne) enorme Geschwindigkeit von 1 Meter pro Minute und schnappt sich so andere langsamere Meeresbewohner wie Muscheln, Seegurken, Schnecken und andere Seesterne. Auch Aas lässt sich der Vielfraß munden. Ist die Beute sehr groß, verfügt Pycnopodia helianthoides über die beneidenswerte Fähigkeit seinen Magen auszustülpen und die Beute so außerhalb des eigentlichen Körpers zu verdauen (Extraintestinalen Verdauung)

Jagen und gejagt werden

Auf der anderen Seite ist der Sonnenblumen-Seestern selbst ein Beutetier von noch gefährlicheren Raubfischen, Monsterkrabben und Sonnensternen (eine weitere Seesternart, etwas gleich gross, aber sehr aggressiv und räuberisch). Um sich vor diesen Fressfeinden zu schützen, saugt sich der Sonnenblumen-Sternen mit tausenden Füßchen an Felsen fest. Versucht man ihn mit Gewalt wegzuziehen, reißt der Seestern auseinander, da er mit enormer Kraft am Untergrund haftet. Den Verlust des einen oder anderen Ärmchens kann Pycnopodia helianthoides aber gut verkraften, denn sie wachsen nach.

7. Zwerg-Seepferdchen 

Das Seepferdchen knotet sich mit dem Schwanz an der Koralle fest und weist ein „versteinertes“ Aussehen auf

Hippocampus bargibanti ist ein besonders ungewöhnliche Seepferdchen-Art, wobei die zu den Knochenfische zählende Seepferchen ja schon aussergewöhnliche Tiere sind.

Auf deutsch nennt sich Hippocampus bargibanti Zwerg-Seepferdchen. Der Grund liegt in der kleinen Grössen von nur 2 Zentimetern.

Noch ungewöhnlicher ist allerdings das Aussehen und die Lebensweise diesen kleinen Wesens. Es lebt mit anderen Artgenossen in kleinen Gruppen direkt an Korallenriffen im westlichen Pazifik. Sie verhaken sich mit dem Schwanz fest an der Koralle um nicht von der um die Koralle herrschenden starken Strömung mitgerissen werden

Koralliges Aussehen

Im Laufe der Zeitalter hat Hippocampus bargibanti selbst das Aussehen der Koralle angenommen: Ihr Körper ist bedeckt mit rötlichen Tuberkeln, welche der Polypen der Koralle ähneln. Jungtiere haben zunäscht ein bräunliches Aussehen. Nach und Nach verfärben sich dann genau in den Farbton der Koralle, auf der sie siedeln

6. Nackt-Kiemer

Nacktkiemer der Art Nembrotha kubaryana werden bis zu 12 Zentimeter gross

Bei den Nacktkiemern handelt es sich um Meer lebende Nacktschnecken, die jedoch einige Besonderheiten entwickelt haben, welche sie auf die Rangliste der seltsamsten Meeresbewohner gebracht hat.

Zum einen sind sie sicher die farbenfrohesten Schnecken. Die auffällige Färbung kann der Tarnung dienen (blau und grüne Töne) oder auch der Abschreckung.

Tatsächlich verfügen die Nacktkiemer, die im Lauf der Evolution ihr schützendes Haus vollständig verloren haben, über wirkungsvolle Abwehrmittel. Einige Arten produzieren ätzende Substanzen, andere ernähren sich sich von giftigen Tieren (giftigen Schwämmen oder Nesseltieren). Das Gift, dass ihnen selbst nicht anhaben kann, speichern sie dann zur Abwehr in der Haut.

Die über 3000 Nacktkiemer-Arten haben sich über die Meere der ganzen Welt ausgebreitet. Die räuberischen Schnecken kriechen im Flachwasser am Grund entlang und machen sie über ihre Beute her. Das sind in der Regel sessile Tiere wie Schwämme, Manteltiere oder Koralle. Einige Arten ernähren sich jedoch auch von Aas oder fressen ihre Artgenossen.

Die grössten Nacktkiemer-Arten erreichen eine Größe von 60 Zentimetern.

5. Napoleon-Lippfisch

Napoleon-Lippfisch zeigt seine Lippen

Der Napoleon-Lippfisch (Cheilinus undulatus) trägt nicht nur einen komischen Namen, sondern gehört auch zu den seltsamsten Fischen und ungewöhnlichsten Meeresbewohner überhaupt.

Wie viele andere Arten der Familie der Lippfische überzeugt er den Beobachter durch seine prächtigen Lippen. Auch die papageienbunte, auffällige Färbung mit einem bläulich oder grünlichen Grundton zeichnet ihn aus. Was speziell beim Napoleon-Lippfisch noch zu den außergewöhnlichen Aussehen beiträgt ist der Kopfbuckel.

Mit vorgestülpten Lippen

Cheilinus undulatus ist ein Raubfisch und jagt in den Meeren des Indopazifik in geringer Tiefe nach kleinen Fischeln, Muscheln und Krustentiere.

Gegenüber seinem schlimmsten Feind, dem Menschen verhält er sich leider unvorsichtig. Das führt dazu dass er auf der Liste der stark gefährdeten Tiere besteht. Denn skrupellose Feinschmecker aus Asien zahlen hohe Summen für das Fleisch des Fisches, der bis zu 2 Meter lang und 200 Kilo schwer werden kann

4. Riesenassel

Riesenasseln sind nahe Verwandte unserer Kellerasseln. (Auch die Vorfahren der Kellerassel, welche biologisch gesehen ein Krebs ist, lebten ursprünglich im Wasser. Bis zum heutigen Tage bevorzugt die Keller-Assel daher eine kühle, dunkle und feuchte Umgebung)

Im Gegensatz zur Kellerassel hat sich die Riesenassel die Tiefsee als Lebensraum ausgesucht und ist dort zu gigantischer Größe herangewachsen: Die blass-lilafarbenen Tiere erreichen eine Länge von bis zu 50 Zentimetern und ein Gewicht von knapp 2 Kilo

Rudi, die Riesenassel will auch dich auffressen. Beachten Sie die hochentwickelten und extrem lichtempfindlichen Augen, die aus 4000 Facetten bestehen.

Nicht nur ihr alienhaftes Aussehen macht sie zu einem der gruseligsten Meeresbewohner, sondern auch ihr Lebensweise. Sie wandert langsam am Meeresgrund (in bis zu 2000 Meter Tiefe) entlang und vertilgt dabei die Kadaver von herabgesunkenen toten Walen und Kraken. Für Fischer sind sie ein Ärgernis: Gerät eine Riesenassel in ein Fischernetz, frisst sie dort alles auf, was sie nur habhaft werden kann.

3. Fetzenfisch

Fetzi, der Fetzenfisch

Ein ungewöhnlich aussehender Fisch ist Phycodurus eques. Auf deutsch wird er Fetzenfisch genannt, Allerdings trifft es der englische Namen Leafy seadragon (Seedrache aus Blättern) besser.

Ganz so gross wie ein Drache werden die Fetzenfische nicht, aber die an der australischen Küste lebenden Fische erreichen immerhin eine Grösse zwischen 20 und 24 Zentimetern. Sie ernähren sich von Plankton und kleinen Kreben

Ihren außergewöhnlichen Look haben sie zu Tarnungszwecken, befinden sie sich in der Nähe zu Wasserpflanzen sind sie für Raubfischen kaum zu entdecken. Der Nachteil: Sie sind schlechte Schwimmer und kommen nur langsam voran. Denn die blattartigen Auswüchse dienen nicht der Fortbewegung, sondern tatsächlich ausschließlich der Tarnung. Nur mit den kleinen durchsichtigen Flossen an Brust und am Rücken bewegen sie sich fort.

Diese ungewöhnliche Laune der Natur hat es auf 3. Platz der seltsamstem Meeresbewohner geschafft

2. Cotylorhiza tuberculata

Cotylorhiza tuberculata ist eine appetianregende Qualle in der Form eines Spiegeleis, welches auf einem Art Streuselkuchen sitzt

Die ungewöhnlich aussehende Qualle gehört zur Ordnung der Wurzelmundqallen. Quallen bestehen aus einer gelartigen Masse und verfügen über einen Schirm (im Falle der Cotylorhiza tuberculata in Spiegelei-Optik) und über Tentakeln, die an diesen Schirm runterhängen. Die Tentakeln dienen zur Fortbewegung und an ihrer Oberfläche sitzen die giftigen Nesselzellen. Diese können Hautreizungen auslösen und im schlimmsten Fall bei einigen Quallenarten zum Herz-Kreislauf-Kollaps führen

Die im Mittelmeer (aber nicht in Strandnähe) lebende Cotylorhiza tuberculata verfügt allerdings nur über ein schwaches Nesselgift und wäre daher für Menschen bei der Berührung ungefährlich. Das was die Spiegelei-Qualle, die einen Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern erreicht, zum außergewöhnlichen Meerestier macht ist also ihr aus den Rahmen fallendes Aussehen.

1. Der Gehirn-Fisch

Ein ungewöhnlicher gruselig aussehender Fisch und definitiv einer der ungewöhnlichsten Meeresbewohner ist Macropinna microstoma. Denn als einziges bekanntes Tier verfügt dieser bis zu 15 Zentimeter grosse Fisch über eine „gläserne Schädeldecke“. Dadurch kann man die Hinterseite der Augen und das Gehirn sehen.

Auch wenn der Fisch unter dem Namen Glaskopf-Fisch bekannt ist, ist es kein Glas, sondern transparente Haut. Der Zweck dieser transparenten Hautschicht ist nicht ganz klar. Eventuell weist sie eine Schutzwirkung gegen eine bestimmte Quallenart auf. Das Schädelinnere ist zusätzlich mit einer klaren, schützenden Flüssigkeit gefüllt

Der Glaskopf implodiert

Macropinna microstoma lebt in der Tiefsee vor der kalifornischen Küste. Nur in der Tiefe des Meeres ist er auch lebensfähig, denn holt man ihn an die Oberfläche, kollabiert die durchsichtige Schädeldecke.

Als „Beweis“ dass der Fisch kein Fake ist, dieses Video: