Die Top 10 der wichtigsten deutschen Könige aller Zeiten

Das Heilige Römische Reich (HRR) war ein politisches Gebilde, das von etwa 800 bis 1806 in Mitteleuropa existierte. Es entstand aus dem karolingischen Frankenreich, als im Jahr 800 Karl der Große von Papst Leo III. zum römischen Kaiser gekrönt wurde.

Die meisten der in der Top 10 der wichtigsten deutschen Könige und Kaiser vorgestellten Herrscher stammen aus dieser ruhmreichen oder zumindestens langlebigen Epoche der deutschen Geschichte:

10. Wilhelm II. (Deutsches Kaiserreich)

Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen, wurde am 27. Januar 1859 in Berlin geboren. Als letzter deutscher Kaiser und König von Preußen markierte Wilhelm II. einen Wendepunkt der deutschen Geschichte. Nachdem im Angesicht der drohenden Niederlage im 1. Weltkrieg in Deutschland während der Novemberrevolution die Republik ausgerufen wurde, floh der Kaiser ins Exil nach Holland. Damit war sowohl das deutsche Kaisertum als auch das Deutsche Kaiserreich Geschichte

HausHohenzollern
König von Preussen1888 bis 1918
Deutscher Kaiser 1888 bis 1918
Unterschrift
Stammwappen des Hauses Hohenzollern

Regierungsstil und Charakter von Wilhelm II.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1888 bestieg Wilhelm II. den Thron. Er führte einen energischen und autokratischen Regierungsstil, der von einer aggressiven Außenpolitik und einem starken Nationalismus geprägt war. Unter seiner Führung strebte das Deutsche Reich eine größere Rolle in der Welt an und betrieb eine Expansion der deutschen Kolonien sowie den Ausbau der Marine.

Wilhelm II. war auch für seinen impulsiven Charakter und seine häufig umstrittenen Äußerungen bekannt. Er geriet immer wieder in Konflikte mit politischen Gegnern, was zu Spannungen und Instabilität innerhalb des Reiches führte.

Sturz des letzten deutschen Kaiser

Im Kieler Matrosenaufstand im Herbst 1918 weigert sich die Besatzung der Kriegsflotte in eine aussichtslose erscheinende Schlacht gegen die Royal Navy in See zu stechen. Die revolutionäre Stimmung greift auf das ganze Land über und entwickelt sich zur Novemberrevolution: Die Republik wird ausgerufen, das Kaiserreich existiert nicht mehr. Der ehemalige Kaiser flüchtet auf Schloss Doorn in Holland. Dort verbringt er 23 Jahre bis zu seinem Tod im Juni 1941.

9. Franz II. (HRR)

Franz der II. steht für das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das immerhin vom frühen Mittelalter bis zur Neuzeit Bestand hatte (etwa 1000 Jahre)

HausHabsburg-Lothringen
Kaiser HRR5.Juli 1792 – 6. August 1806
König von Ungarn, Kroatien und Böhmen1. März 1792 – 2. März 1835
Unterschrift
Der Doppeladler des Hauses Habsburg-Lothringen

Das Ende des Heiligen Römischen Reiches

Am August 1806 legte Franz II. die Kaiserkrone nieder und erklärte das HRR für erloschen. Damit war er der letzte Deutsch-Römische Kaiser der Geschichte. Der Hintergrund: Das HRR hatte in den Jahrzehnten zuvor rapide an Bedeutung verloren. Das lag hauptsächlich an der übermächtigen Stellung Frankreichs unter Napoleon. Die meisten deutschen Länder waren dem Rheinbund beigetreten, eine Konföderation, die von Frankreich bestimmt wurde. Nicht beigetreten waren das immer mächtiger werdende Königreich Preußen und das Kaisertum Österreich

Österreich und die Deutsche Länder gehen getrennte Wege

Die Regierungszeit Franz II. markiert auch das Ende des Bundes zwischen Österreich und den Deutschen Ländern. Jahrhundertelang war Österreich als Ostmarkt fester Bestandteil. Nun nennt es sich Kaisertum Österreich. Der erste österreichische Kaiser ist Franz I., formerly known als Franz II., Kaiser des HRR

8. Friedrich der Schöne (HRR)

Der Regierungszeit Friedrichs stand ein Ereignis bevor, welches im Römischen Reich nicht unüblich war, aber im Heiligen Römischen Reich selten war: Es gab gegen einen Konkurrenten eine Schlacht um die Macht

FamilieHabsburger
Herzog von Österreich und der Steiermark1303 – 1330
Deutscher König1314 – 1330

Die bemerkenswerte Königswahl 1314

Nach dem Tod des Vorgängers Heinrich VII. konnten sich die Kurfürsten bei der Königswahl im Jahr 1314 nicht auf einen König einigen. Denn sie waren in 2 Lager gespalten: Das eine für Ludwig den Bayern, das andere für den Habsburger Friedrich. Die „Goldene Bulle“, ein Gesetzeswerk, welches die Wahl des Königs genau regelte, sollte erst Jahrzehnte später in Kraft treten. So wurden 2 Könige gewählt: Ludwig der Bayer auf der linken Mainseite und Friedrich (den Beinamen der Schöne erhielt er erst im 16. Jahrhundert) auf der rechten.

Die Krönung Friedrich zum König erfolgte durch den Kölner Erzbischof in Bonn, während Ludwig im traditionellen Ort Aachen zum König gekrönt wurde. Dafür hatte Friedrich die originalen Reichsinsignien und Ludwig erhielt nur Duplikate.

Schlacht bei Mühldorf

Nach Jahren kleinerer Scharmützel, drängte Friedrich der Schöne auf eine militärische Entscheidung und das obwohl Ludwig als der bessere Feldheer galt.

Die Truppen Friedrichs und seiner Verbündeten betrugen 1400 Ritter und 5000 Kämpfer, darunter viele Söldner aus dem Osten. Sie marschierten von Westen her auf Schlachtfeld nahe dem Städtchen Mühldorf in Oberbayern zu. Ludwig führte, von Osten kommend 1800 Ritter, 4000 Kämpfer zu Fuß, sowie eine unbekannte Zahl Bogenschützen in die Schlacht. Die blutige Schlacht entschied Ludwig für sich, Friedrich wurde gefangengenommen und landete im Kerker von Burg Dornberg

Das weitere Schicksal Friedrich des Schönen

Doch die Verbündeten Friedrichs liessen keine Ruhe und so musste Ludwig, um das Reich nicht zu spalten, Friedrich freilassen und ihn offiziell zum Mitkönig erklären. Doch als Ludwig 1928 in Rom zum Kaiser gesalbt wurde, ein Titel der Friedrich verwehrt blieb, war endgültig klar, dass Ludwig der Bayer der bestimmende König war. Dann trafen Friedrich mit den Tod seiner Bruders und seiner Frau zwei Schicksalsschläge und er selbst starb mit erst 41 Jahren im Winter 1330 auf Burg Gutenstein. Sein Beerdigung verlief ohne Prunk. So war Friedrich der Schöne eher ein König der traurigen Gestalt, aber immerhin hat er es in die Liste der wichtigsten deutschen Könige geschafft.

7. Friedrich der Grosse (Preussen)

Eigentlich hat Friedrich II. auch bekannt als „Friedrich der Große“ nichts in dieser Liste der wichtigsten Deutschen Könige und Kaiser zu suchen. Denn Friedrich II. war niemals König der Deutschen und erst recht kein Kaiser, sondern nur König von Preußen und das auch noch selbsternannt. Doch er machte Preußen zur Großmacht und ordnete so die politische Landschaft Europas neu und legte den Grundstein für das Deutsche Kaiserreich als Nachfolger des HRR, dass zu Fritzens Zeit schon in den letzten Zügen lag

FamilieHohenzollern
König in Preussen1740 – 1772
König von Preussen (selbsternannt)1772 – 1786
SpitznameAlter Fritz
Unterschrift

Friedrich II. – Kriegsherr wider Willen?

Obwohl er eher ein schöngeistiger Typ war (seine Interessensgebiete lagen im Bereich Philosoph, Architektur und Querflöte) war er während seiner 25-jährigen Zeit als preußischer König ständig in Kriege verwickelt, die Preussen allesamt gewann. Mit viel Glück wie einige Historiker sagen, aber da fragt im Nachhinein niemand mehr nach

Die preussischen Siege unter Friedrich II.

In 3 militärischen Konflikten (Schlesische Kriege) zwischen 1740 und 1763 im Bündnis mit England gegen Österreich (das sich seinerseits mit Russland und Frankreich verbündet hatte) gewann Preussen überraschend die Herrschaft über Schlesien und die Grafschatz Glatz. Aus der Tatsache, dass sowohl Preussen als auch Österreich ja offiziell noch Teil des HRR waren, lässt sich erkennen, dass es damit zu Ende ging.

1772 leibte sich Preußen große Teile des Königreichs Polen-Litauen ein und vergrößerte dadurch sein Territorium im Osten enorm

Im Bayerischen Erbfolgekrieg zwischen Juli 1778 und Mai 1779 ließ Friedrich II. seine Truppen in Böhmen einmarschieren. Österreich, dass zuvor grössere Teil des Kurfürstentums für sich beansprucht hatte, begnügte sich im Frieden von Teschen (Mai 1779) mit einem relativ kleinen Gebiet, dem sogenannten Innviertel, welches heute noch zu Österreich gehört. Der Bayerischen Erbfolgekrieg ging auch in die Geschichte ein, weil praktisch keine Schlachten stattfanden, da beide Armeen in erster Linie damit beschäftigt waren, sich Essen zu besorgen.

6. Karl der Grosse (Karolingerreich)

Karlsbüste (um 1350)

Von vielen Historikern wird Karl der Grosse nicht als deutscher König/Kaiser angesehen, da zur seiner Zeit weder das HHR, noch das ostfränkische „Vorgängerreich“ existierten. Doch herrschte er auch über die Gebiete, die heute zu Deutschland gehören und die Franken, zu denen sein Geschlecht die Karolinger sich zählten, waren ursprünglich ein germanischer Stamm und so hat er es in die Top-Liste der wichtigsten deutschen König geschafft, wenn auch auch nicht auf einen Spitzenplätz

FamilieKarolinger
König der Franken768 – 814
König der Langobarden774 – 814
Römisch-Deutscher Kaiser800 – 814
Weitere NamenCarolus Magnus, Pater Europae, Charlesmagne
Autogramm KaRoLuS; nur das kleine hier rot eingefärbte v in der Raute (Vollziehungsstrich) stammt eigenhändig von Karl. Der Rest wurde von einem Schreiber vorgefertigt

Das Reich der Franken

Von ihrem Vater Pippin erbten Karl und sein Bruder Karlmann das Reich der Franken. Pippin hatte die Krone zuvor in einem Coup d’État aus dem Händen des alten Merowinger-Königs Childerich gerissen. Nachdem Karlmann bereits mit 20 Jahren überraschend starb, hatte Karl der Grosse die Alleinherrschaft und machte sich daran die Grenzen zu sichern und das Gebiet zu vergrößern. Im Norden Spaniens schlug er die Mauren, in Italien besiegte der die Langobarden und tötete ihren König Desiderius.

Krieg gegen Sachsen

Als wesentlicher widerstandsfähiger erwiesen sich die Sachsen, die damals den Norden des heutigen Deutschland besiedelten. Die Sachsenkriege zogen sich fast 20 blutige Jahre dahin. Im Laufe der Angriffe ließ Karl Gräueltaten wie die Zerstörung der Irminsul (772) und das Blutgericht von Verden (782) verüben.

Erster westeuropäischer Kaiser seit Romulus

Auf dem Höhepunkt herrschte Karl der Grosse über ein Gebiet von den Pyrenäen bis zum Balkan, von der Nordsee bis Rom. Zum ersten Mal seitdem dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches vor über 300 Jahren schien es wieder ein grosses, zusammenhängendes Gebiet vereint unter einer Führung zu geben. Folgerichtig liess sich der Frankenkönig im Jahr 800 von Papst Leo III. zum Kaiser krönen. Im Gegenzug sicherte er ihm das Papsttum, denn eine starke Opposition wollte Leo aus Rom vertreiben.

Der Zusammenbruch nach Karls Tod

Das Reich der Franken überlebte seinen Tod (Winter 814, Lungenentzündung) nur etwa 20 Jahre. Ein Zeichen dass es trotz der Versuche wie der Grafschaftsverfassung und einer einheitlichen Währung eigentlich gar kein Reich gab, dem sich auch die Bevölkerung angehörig fühlte. Es war eher ein Konstrukt, zusammengehalten vom Willen seines Herrschers und den Schwertern seiner Soldaten

Im Vertrag von Verdun 843 wurde das Karolingerreich aufgeteilt in 3 Teile: Den Westen erhielt Karl der Kahle. Ludwig der Deutsche den Osten (daraus entwickelte sich das HRR) und Lothar das Mittelreich

5. Leopold I. (HRR)

Leopold I. gilt als der letzte bedeutende Kaiser des HRR. Danach verlor das Reich rapide an Bedeutung aufgrund der Entwicklung der Habsburgermonarchie und Preußen zu eigenständigen Großmächten, sowie der immer stärker werden Dominanz Frankreichs

FamilieHabsburger
König (HRR)1655 – 1705
Ungarischer König1655 – 1705
König in Böhmen1656 – 1705
König von Kroatien und Slawonien1657 – 1705
Kaiser (HRR)1658 – 1705
SpitznameTürkenpoldl
Unterschrift
Wappen Haus Habsburg

Aufstieg zum Deutschen Kaiser

Für Leopold war zunächst eine Laufbahn als Bischof vorgesehen. Als allerdings 1654 sein älterer Bruder Ferdinand IV. überraschend starb, rückte Leopold I. zum Thronerben auf. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1657 gestaltete sich allerdings der weitere Weg zur Kaiserkrone des HRR als schwierig. Denn die deutschen Kurfürsten waren skeptisch und es gab ernstzunehmende Gegenkandidaten. Erst nach langwierigen Verhandlungen, in denen die Habsburger alle ihre diplomatischen Künste spielen ließen, wurde Leopold I zum deutschen Kaiser gewählt und dann am 1. August 1658 gekrönt.

Wichtiger Sieg gegen das Türkische Heer

Leopold und der Kaiserhof flüchteten zeitig nach Passau als das Heer der Türken im Sommer Sommer 1683 den Belagerungsring um Wien schloss. Doch die Garnison hielt die Stadt, bis die Heere aus den anderen Teilen des Reiches heraneilten und die Osmanen vernichtend schlugen. Anschließend setze das Heer der Habsburger nach und brachten unter der Führung von Prinz Eugen von Savoyen weite Teile des Balkans unter ihre Kontrolle, die zuvor unter türkischer Herrschaft standen. Der eher pazifisch veranlagte Leopold I. konnte sich so als „Retter der Christenheit“ stilisieren

Kampf gegen Frankreich

Nicht nur das Osmanen-Reich, sondern auch das unter dem Sonnenkönig Ludwigs XIV. prosperierende Frankreich war eine Bedrohung für das HRR. Dieser Kampf um die Macht über Europa gipfelte im Spanischen Erbfolgekrieg, der von 1701 bis 1714 tobte und bei dem es darum ging, ob ein Franzose oder ein Habsburger der neue spanische König werden sollte.

4. Friedrich II. (HRR)

Augustale mit dem Profil Friedrichs II.

Mit 16 wurde der in Reichsitalien (dem damals zum Heiligen Römischen Reich gehörende Teil von Italien) aufgewachsene Friedrich II, von oppositionellen Kurfürsten die mit dem regierenden König Otto IV. nicht einverstanden waren, zum Gegenkaiser ausgerufen. Im Laufe seines Lebens sollte Friedrich II. zu einem der bedeutendsten deutschen Könige werden

FamilieStaufer
König von Sizilien1198 – 1250
Deutscher König1212 – 1218
Deutsch-Römischer Kaiser1220 – 1250
König von Jerusalem1225 – 1250
Hauswappen der Staufer

Aufstieg zum Deutschen König und Kaiser

Mit 4 Jahren wurde Friedrich II. zum König von Sizizilen gekrönt, da sein Vater frühzeitig gestorben war.

Als er 16 war riefen ihn einige deutsche Würdenträger zum Gegenkaiser (alium imperatorum) aus. Der Grund war, dass sie in Opposition zu dem amtierenden deutschen König und Kaiser Otto IV waren. Unterstützt wurden sie dabei vom Papst, der Otto zuvor exkommuniziert hatte

Friedrich II, packte die Gelegenheit beim Schopfe und zog, begleitet nur von kleinen Gefolge nach Norden. Politisch geschickt fand er immer mehr Unterstützer unter den Kurfürsten und wurde am 5. Dezember 1212 in Frankfurt zum neuen König gewählt.

Im April 1220 sorgte er dafür, dass sein 9-jähriger Sohn Heinrich IV. zum Deutschen König gewählt wurde, er selbst zog wieder nach Sizilien und erneuerte dort sein Königreich. Auf dem Weg dorthin krönte ihn der Papst in Rom im Januar 1220 zum Kaiser des HHR

Auch diese Rochade und die Kaiserkrönung war das Ergebnis eines machtpolitische Deals zwischen den zu dieser Zeit starken deutschen Fürsten, den Papst und Friedrich II

Bedeutende Taten des Friedrich II

  • Beendigung des jahrelangen Thronstreites gegen Otto, den Welfen, mit friedlichen Mitteln und damit Einigung des Reiches
  • Konstitutionen von Melfi im Königreich von Sizilien: Weniger Selbstjustiz, weniger kirchliches Recht, weniger Gerichtsbarkeit der Stände, dafür mehr staatliche Autorität nach festgeschriebenen und bekannten Regeln
  • 10-jähriger Friedensvertrag mit Sultan al-Kamil, die Christenheit erhielt Jerusalem dadurch ohne blutigen Kampf

3. Karl V. (HRR)

Karl der V. war einer der wichtigsten deutschen Könige des späten Mittelalters. Er herrschte über ein riesiges Reich, dass bis nach Amerika reichte. Das lag aber nicht daran, dass das HHR plötzlich enorme Gebietszuwachse hätte, sondern Karl der V. war nebenbei noch König von Spanien war und damit auch Herrscher über die spanischen Kolonien in Südamerika

FamilieHabsburger
Herr der Niederlande
Herzog von Burgund
September 1506 – Oktober 1555
König von SpanienMärz 1516 – Januar 1556
Erzherzog von ÖsterreichJanuar 1519 – April 1521
Deutscher KönigOktober 1520 – August 1556
König von ItalienFebruar 1530 – August 1556
Kaiser (HRR)Februar 1530 – August 1556

Auftstieg zum Deutschen König und Kaiser

Er erbte von seinen Eltern sowohl den Titel des Landesherrn der Burgundischen Niederlande als auch das Erzherzogtum Österreich. Da diese Gebietschaften zum Heiligen Römischen Reich gehörten, kam Karl V. auch als Deutscher Könuig in Frage. Er setzte bei der Königswahl nach harten Machtkampf gegen Franz I durch und wurde am Juni 1519 in Frankfurt am Main zum König gewählt. Dabei spielte die Summe von 851.918 Gulden (entspricht etwa 300 Millionen €), die er an die 7 wahlbrechtigten Kurfürsten zahlte, eine gewichtige Rolle.

Ein Jahr später ernannte ihn Papst Leo X. zum Kaiser

Zivile Errungenschaften

Mit der Constitutio Criminalis Carolina erliess Karl V. das erste deutsche im ganzen Reich geltende Strafgesetzbuch. Darin war akribisch festegelegt, wann die Folter eingestzet werden durfte und ob ein Straftatbestand zu einer Geldbusse oder zu einer Leibesstrafe führte. Auch diverse zulässige Hinrictthngsarten werden in der Carolina behandelt. In vielen Teilen Deutschlands war es bin ins 19. Jahrhundert geltendes Recht.

Das Ende seiner Herrschaft als deutscher König und Kaiser

Im Herbst 1556 schickt er den Kurfürsten des Reiches seine Abdankungsurkudne als Kaiser. Das war einmalig, denn sonst pflegten Kaiser im Amt zur sterben. Sein Nachfolger wurde sein Bruder Ferdinand I, der schon im Jahr 1531 zum Deutschen König gewählt wurde. Dem Titel als spanischer König erhielt hingegen Karls Sohn Phillip. Damit fand die Universalmonarchie (ein Herrscher über die ganze Welt) ein Ende und das HRR verlor an Bedeutung.

2. Friedrich I. „Barbarossa“ (HRR)

Friedrich I. , heute besser bekannt unter seinen Spitznamen Barbarossa ist einer der bekanntesten und wichtigsten deutschen Könige. Unter ihm blühte das Reich kulturell und wirtschaftlich auf. Viele Burgen wurden während dieser Zeit erbaut

FamilieStaufer
RegierungszeitDeutscher König: 1152-1190
Kaiser HRR: 1155-1190
TitelHerzog von Schwaben, Deutscher König, Kaiser HRR
weitere NamenBarbarossa

Aufstieg zum König und Kaiser

Nachdem König Konrad II, ein Onkel von Barbarossa, nach einem komplett misslungen Kreuzzug auch noch an Malaria starb, wurde Friedrich I. von den Fürsten am 4. März 1152 im Alter von 30 Jahren zum neuen König gewählt. Ein Ergebnis geschickter Verhandlungen mit den Fürsten im Vorfeld der Wahl.

Zum Kaiser gesalbt wurde er von Papst Hadrian IV. im Jahr 1155 im Rahmen eines Italien-Feldzuges, denn der Kirchenstaat mit Rom als Haupstadt war zur Zeit Barbarossas schon kein fester Teil des HRR mehr

Niederlagen in Italien, aber Erfolge nördlich der Alpen

In 5 Feldzügen gegen die aufständischen Handels-Städte im Norden Italiens versuchte er den Norden Italiens wieder stärker in das Reich einzubinden, aber scheiterte letztlich. Oberitalien erwies sich als wirtschaftlich und militärisch stärker.

Größere erfolge hatte er im Kerngebiet des Deutsch-Römischen Reiches nördlich der Alpen: Die Wirtschaft blühte, viele neue Burgen wurden erbaut und Städte gegründet. Das Königtum wurde gestärkt, indem sich die Fürsten und Bischöfe per Eid an ihn banden. Es bildete sich das für das Hochmittelalter charakteristische Drei-Stände-System heraus: Die Ritter sorgten für den Schutz, die Mönche beteten für das Seelenheil und die Bauern ernährten alle

Links der Kleriker, in der Mitte der Ritter, rechts der Bauer

Der Tod Barbarossas

Während eines Kreuzzugs, mit dem Ziel Jerusalem, die „heilige Stadt der Christenheit“ dem Sultan Saladin zu entreißen, ertrank Barbarossa am 10. Juni 1190 bei einem Bad im Fluss Saleph (heute Fluss Göksu im Süden der Türkei)

1. Otto I. der Große (Ostfrankenreich)

Auch schon im Ostfrankischen Reich, das als das Vorgängerreich des HRR gilt, war man nicht einfach durch Geburt König, sondern die mächtigen Herzoge und Erzbischöfe mussten zustimmen und bereit sein dem König Gefolge leisten. Daher musste Ottos Vater König Heinrich I. viel diplomatische und politische Vorabreit leisten, um Otto als neuen König des Ostfrnkenreichs durzusetzen

FamilieLiudolfinger
König von Ostfranken2. Juli 936 – 7. Mai 973
König von Italien25. Dezember 961 – 7. Mai 973
Deutsch-Römischer Kaiser2. Februar 962 – 7. Mai 973
weitere Namentotius orbis caput

Familienfehde

Nachdem Otto I. im Sommer 936, nach dem Tod seines Vaters, in der Pfalz Aachen zum neuen König gewählt und gekrönt wurde, war seine Vormachtstellung alles andere als sicher. Denn seine Brüder Thankmar und Heinrich, die leer ausgingen, zogen gegen ihn in den Krieg. Auch sein jüngerer Sohn Liudolf, der nach der Wiederheirat seines Vaters, seine Chancen auf die Thronnachfolge schwinden sieht, kämpfte um die Macht. Doch Otto I. setzte sich in blutigen Schlachten durch. Schließlich kommt es Weihnachten 941 zu einer kitschigen, vorher sorgfältig eingeübten Unterwerfungsszene in der Frankfurter Pfalzkappel: Heinrich und Liudolf fallen barfuss vor ihm auf die Knie, Otto gewährt ihnen weinend Gnade und sie versichern sich gegenseitig ihre Freundschaft. So konnten Heinrich und Liudolf ihr Gesicht wahren, Otto I. aber sitzt nun fest auf dem Thron

Krönung zum Kaiser

Nach einem bedeutenden Sieg 955 auf dem Lechfeld gegen die Maygaren unter ihren Anführern Bulcsú, Lehel und Sur ist Otto I. unbestritten der mächtigste König Europas und er geht den nächsten Schritt. Nach dem Vorbild Karl des Grossen, der durch das ganze Mittelalter und eigentlich bis heute als einer der großen Herrscher gilt, lässt auch er sich in Rom zum Kaiser krönen und zwar im Winter 962 von Papst Johannes (zuvor hatte Otto einen siegreichen Feldzug gegen den oberitalienischen Ursuprator Berengar geführt, welcher den Papst aus Rom vertreiben wollte)

Der Hoftag von Quedlinburg im Frühjahr 973

Dieses mit Prunk gefeierte Osterfest gilt als einer der bedeutendsten politischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen des frühen Mittelalters, leider ist uns heute wenig vom Ablauf bekannt. Gesandte aus den benachbarten Königreichen wie Dänemark, Polen, Böhmen, Oberitalien und selbst aus dem fernen Byzanz kommen mit reichen Geschenken, um den mächtigsten Mann Europas Tribut zu zollen. Doch nur 4 Wochen nach diesem Höhepunkt stirbt der Kaiser im Alter von 60 Jahren

Warum gilt Otto der Grosse in dieser Liste als der wichtigste deutsche König?

Ähnlich wie Kaiser Augustus bei den römischen Imperatoren (Top 10 römische Kaiser) erschuf Otto I. eine Art Blaupause für den „idealen König“. Dieser versuchten die deutschen Könige über die nächsten Jahrhunderte hinweg zu folgen: Sich zuerst nördlich der Alpen im Gebiet der germanischen Stämme wie der Schwaben, der Franken und der Sachsen zum König wählen lassen. Sobald dort die Herrschaft einigermaßen gesichert war (am besten noch gekrönt durch einen Sieg gegen Stämme, die von Osten her das Reich bedrohten), folgte ein Feldzug über die Alpen nach Rom. Dort liess man sich zum Kaiser krönen. Dadurch wurde die Legimation des Herrscher erhöht. Man konnte jetzt von einen Herrscher von Gottes Gnaden sprechen (der Papst als Stellvertreter Christi). Zudem wurde der Kaiser auch in den nicht-deutschen Gebieten des HRR (das Königreich Burgund und Oberitalienen) eher als Herrscher anerkannt.

Die Entstehung des Heilige Römische Reiches

Vom Untergang Westroms bis zum HRR

Nach und schon während des Zusammenbruch des Weströmischen Reiches bildete sich eine Reihe von kleineren germanischen Stammesstaaten auf dessen Gebiet. Sie hatten Anführer, die sich häufig König nannten. Keinesfalls kann man hier aber von „dem deutschen König“ sprechen, denn es waren Stammesherrscher und befehligten nur über ein kleines Gebiet.

Das Karolingerreich

Erst im späten 8. Jahrhundert gab es in Europa mit den Karolingern eine Herrscherfamilie, die wieder ein größeres zusammenhängendes Gebiet im Herzen Europas unter seine Kontrolle bekam. Der bekannteste Spross dieser Herrscherfamilie war Karl der Große. Eine sprechen hier von einem deutschen König, bzw. dem Stammvater der deutschen Könige. Doch auch die Franzosen bezeichnen Charlesmagne als den ersten französischen König

Denn unter den Karolinger waren, unwissenschaftlich gesagt, Frankreich und Deutschland noch vereint unter einer gemeinsamen Herrschaft. Das Karolingerreich erstreckte sich sowohl über das Gebiet des heutigen Deutschlands als auch über Frankreich. Nach dem Untergang der Karolinger spaltete sich ihr Reich in 3 Teile: Darunter das West-Frankenreich, das sich zu Frankreich entwickelte, und das Östliche Frankenreich, dass sich zum Heiligen Römischen Reich (HRR) transformierte

Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation)

Das HRR, das im Spätmittelalter den Zusatz „Deutscher Nation“ erhielt, sollte an den Glanz des vor Jahrhunderten vergangenen Römischen Reiches erinnern. Seine Herrscher, die deutschen Könige, nannten sich selbst auch Römische Kaiser (Historiker sprechen heute von Deutsch-Römischen Kaisern). Die Unterschiede waren aber erheblich: Das HRR hatte nur die Ausdehnung des heutigen Deutschland inklusive der kleineren Länder außen rum, dazu kamen noch als nicht-deutschsprachige Gebiete Norditalien und das Königreich Burgund. Das HRR hatte auch nur etwa 10% der Einwohner des Römischen Reiches Es war kein zentralisiertes Imperium, sondern eher ein Bündnis aus diversen Fürstentümern und kleineren Königreichen. Die Kaiser des HRR waren in Gegensatz zu den römischen Imperatoren keine als Halbgötter verehrten Gewaltherrscher mit nahezu unbegrenzter Macht, sondern eher „Politiker“, die ständig zwischen den mächtigen Kurfürsten und dem Papst hin und her lavierten und nicht mal eine eigene kaiserliche Armee hatten

König oder Kaiser?

Deutscher König und Deutsch-Römischer Kaiser (HRR) waren zwei verschiedene Posten. Zum Deutschen König wurde man gewählt von den Kurfürsten, zum Kaiser wurde man gesalbt vom Papst in Rom (gegen eine kleine Gefälligkeit versteht sich). In den meisten Fällen wurde der deutsche König nach einigen Jahren aber auch zum Kaiser des HRR ernannt.


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