Die Top 10 der grössten Mauern aus aller Welt

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Die gewaltigsten Mauern wurden in der Vergangenheit errichtet, denn durch technische Weiterentwicklungen in der Bautechnik (die Sperranlagen Israels und auch die „Peace Lines“ in Belfast beispielsweise bestehen aus hohen Metallzäunen und Stacheldraht) und auch in der Waffentechnik (schwere Artillerie kann jede noch so massive Steinmauer durchschlagen) wurden Mauern in vielen Bereichen obsolet.

Dennoch wetteifern im Ranking der grössten Mauern der Welt einige moderne Mauern mit den Überresten der Mauern unserer Vorfahren um die vorderen Plätze:

9. Die grösste Gefängnismauer Deutschlands

Gefängnisse sind Orte, an denen heutzutage noch große und massive Mauern und Wachtürme gebaut werden.

Die grösste Mauer eines deutschen Gefängnisses befindet sich in JVA Geldern. Sie ist über 1000 Meter lang und hat eine Höhe von 6 Metern.

Die Aufschrift „Sehnsucht“ soll Aussenstehende darin erinnern, dass es nicht einfach ist jahrelang eingesperrt hinter eine Mauer und Gittern zu leben.

8. Der grösste Staudamm Europas und die höchste Mauer Europas

Der Staudamm von Grand Dixence

Mit der höchsten Mauer Europas (285 Meter) wird das Flüsschen Dixence in der Schweiz aufgestaut. Die Staumauer ist mit der Länge von 695 Meter zwar etwas kürzer als die Gefängnismauer der JVA Geldern, aber dank der enormen Höhe ist der Staudamm vom Grande Dixence auf den 9. Platz gelandet.

Nur wenige Mauern weltweit sind überhaupt höher, dabei handelt es sich auch um Staudämme: Die höchste derzeit ist die Mauer des Speicherkraftwerks Jinping I in China, dessen Höhe mit 300 bis 305 Metern angegeben wird. In Rogun (Tadschikistans) ist derzeit eine Staumauer in Bau, die bei Fertigstellung sogar 335 Meter hoch werden soll.

7. Die grösste Mauer vor dem Römischen Reich

Hässliche Neukonstruktion der Mauern von Babylon

Die ersten grossen Mauern, welche die Menschen bauten, waren Stadtmauern. Bereits die Steinzeitmetropole Ur (3500 v. Chr.) war durch eine 9 Kilometer lange Stadtmauer mit Türmen geschützt.

Die grösste Mauer in der frühantiken Zeit vor dem Römischen Reich war aber die Stadtmauer von Babylon, die eine Zeitlang sogar zu den 7 Weltwundern gehörte. Vollendet wurden sie von König Nebukadnezar II. etwa 600 v. Chr.

Laut den Historikern war die Mauern von Babylon bis zu 30 Metern dick und auch etwa 30 Meter hoch. Die Länge der Mauer betrug etwa 18 Kilometer. Für die Armeen zu dieser Zeit waren solche Mauern unüberwindlich. Die Stadtmauern von Babylon waren aussen mit gebrannten Lehmziegeln gemauert und innen mit Schutt und Erde gefüllt.

Der Wehrgang der Stadtmauer war so breit, dass dort Schlachtwagen fahren und wenden konnten, um schnell zu den Angreifern zu gelangen, falls es doch mal einigen gelingen sollte, die riesige Mauer zu erklimmen.

6. Die grössten Stadtmauern des Mittelalter

Die Ruinen der Theodosianischen Mauer

Die Mauer um Konstantinopel wurde in der späten Antike gebaut, schützten die Stadt Konstantinopel aber während des ganzen Mittelalters. Erst im Jahr 1453 gelang es den Osmanen die Mauer unter schweren Verlusten zu überwinden und die damals bereits fast entvölkerte Stadt einzunehmen. Da die Stadtmauer rund 1000 Jahren standhielten und über diese Zeit immer wieder repariert wurde und bemannt war, kann man sie als die erfolgreichste Verteidigungsanlage der Geschichte bezeichnen.

Die Theodosianische Mauer war keine einfache Mauer, denn an der Landseite nahm sie eine Breite von 70 Metern ein. Zuerst mussten die Angreifer den mit Ziegelsteinen gepflasterten Graben überwinden, dieser war 20 Meter breit, 7 Meter tief und mit Wasser gefüllt. Die 2 Meter hohe Grabenmauer machten es den Gegner noch schwieriger aus dem Graben Richtung Stadt herauszukommen. Die Grabenmauer war absichtlich niedrig gebaut, damit die Soldaten auf den nächsten Mauerringen die Angreifer beschießen konnten. Falls die Eindringlinge den Graben und die Grabenmauer überwanden, standen sie vor der Vormauer. Diese war 8 Meter hoch und rund 3 Meter breit. Auf seinen durch Zinnen geschützten Wehrgang standen Soldaten, wie auch in den insgesamt 82 Türmen. Danach kam eine 20 Meter breite „Terrasse“, auf dieser Strecke konnten die Gegner wirkungsvoll von der Hauptmauer beschossen wurde. Die Hauptmauer schließlich war die innerste und mächtigste Mauer. Sie war 12 Meter hoch und 5 Meter breit und verfügte über 96 Türme, die 24 Meter hoch waren. Diese waren versetzt zu den Türmen der Vormauer angeordnet.

Die Theodosianische Mauer führte um die gesamte „Metropolregion“ von Konstantinopel und hatte eine Länge von rund 20 Kilometern. 7 Kilometer davon machten die oben beschriebene Landmauer aus. Die Seemauer war 15 Meter hoch und 188 Türme ragten aus ihr in regelmäßigen Abständen empor.

5. Die grössten Mauern einer Festung

36 Kilometer lang, 12 Meter hoch und 8 Meter dick ist die Mauer der indischen Festung Kumbhalgarh. Diese wurde im 15. Jahrhundert von Kumbha, dem Rana von Mewar errichtet um vordringende islamische Heere abzuwehren.

Eine Besonderheit der Mauer sind die „Wölbungen“, welche die Mauer zusätzlich verstärken und ihr ein modernes Aussehen verleihen. Insgesamt 7 schwer bewachte Tore führen in die Festung hinein. Die Festung Kumbhalgarh selbst gilt als einer der grössten der Welt: Allein 360 Tempel, einige architektonisch sehr eindrucksvoll, befinden sich in ihr.

4. Die grösste „Stadtmauer“ Deutschlands

Die Berliner Mauer an einem trüben Wintertag

Die Berliner Mauer stand nicht nur an Grenze zwischen Ost- und Westberlin, sondern die DDR „mauerte“ tatsächlich ganz Westberlin vollständig ein.

Insgesamt 107 Kilometer des „antifaschistischen Schutzwalls“ rund um Berlin wurden als richtige Mauer in Form einer Betonplattenwand errichtet (Der Rest als Metallgitterzaun) Die Höhe der Mauer betrug rund 3,60 Meter. Aus insgesamt 296 Wachtürme überschauten die Grenzsoldaten die Mauer.

Der Mauerfall

Am Mauerfall lässt sich eine alte Weisheit entecken: Eine Mauer ohne Wachen ist nichts wert. Als die Grenzsoldaten am späten Abend des 9. Novembers 1989 die Tore der Mauer nach Westberlin freigeben, erklimmen einige Tausend Menschen auch sofort die Mauer und tanzen darauf.

Auch wenn sich sofort „Mauerspechte“ mit Hammer und Meissel daran machen, Stücke aus der Mauer zu hauen, wird der Grossteil der Mauer durch schweres Gerät beseitigt und das bereits ab dem 11. November 1989.

Einige Teilstücke der ehemaligen grössten „Stadtmauer“ Deutschlands blieben aber als Denkmal erhalten. Historisch gesehen ist die Berliner Mauer nur die zweitgrösste Mauer Deutschlands, denn eine weitaus grösserer Macht als die DDR hatte bereits vor rund 2000 Jahren eine gewaltige Mauer auf deutschen Boden errichtet, welche die Berliner Mauer deutlich übertrumpft.

3. Die grösste deutscher Mauer aller Zeiten

Der grössere Teil des Limes bestanden aus Naturhindernissen wie den Rhein oder einer Palissade (der Maschendrahtzaun der Antike) und oder einem Wall mit einem Graben vor. Aber einer Teilstück des Limes vom heutigen Schwäbisch-Gemünd bis zu Kastell Einig (nahe des heutigen Örtchens Einig an der Donau) wurde spätestens seit dem frühen 3. Jahrhundert vom Römischen Reich als Mauer ausgebaut.

Mit einer Länge von knapp 200 Kilometern war dies die längste jemals auf (heutigen) deutschen Boden gebaute Mauer und wahrscheinlich sogar weltweit die zweitlängste Mauer jemals. Die Mauer war 3 bis 4 Meter hoch und gut einen Meter breit. In regelmässigen Abständen waren Wachtürme errichtet, die zueinander Sichtkontakt hatten und mit bis zu 8 Soldaten besetzt waren.

Die meistens Angriffe der germanischen Verbände konnten von den Auxiliares (Hilfstruppen) abgewehrt werden. Diese waren in kleineren Kastellen in der Nähe der Mauer stationiert, von denen es am Oberrheinischen-Rätischen Limes rund 120 Stück gab.

Nur bei sehr schweren Angriffen traten die Legionen in Aktion. Sie waren in grossen Befestigungen weiter im Hinterland stationiert. Die Legionen griffen immer von mindesten 2 Seiten an, um den Gegner in die Zange zu nehmen. Die Römischen Legionen waren die Elite-Einheit der Antike und unbesiegbar für die „Barbaren“ – bis auf sehr wenige Ausnahmen.

2. Die zweitgrösste Mauer der Welt

Was heute aussieht wie eine „Ziegenmauer“ die sich Kilometer um Kilometer durch die Landschaft im Norden Englands zieht, sind in Wirklichkeit die Überreste der mächtigsten Mauer der damaligen Zeit: Dem Hadrianswall

Dieser wurde Anfang des 2. Jahrhunderts vom römischen Kaiser Hadrian in Auftrag gegeben und markierte die nördliche Grenze des Römischen Imperiums. Jenseits davon hausten die wilden Stämme des Nordens, die mit ihren Verbündeten, den Riesen, immer wieder gegen die Mauer anrannten. Doch diese hielt fast 300 Jahre stand. Denn 80 Meilenkastelle, 16 Hilfstruppenkastelle und 320 Türme, vollgepackt mit römischen Soldaten und „barbarischen“ Hilfstruppen, sicherten den Hadrianswall.

Diese riesige Grenzmauer zog sich durchgehend vom heutigen Bowness-on-Salway an der Irischen See bis zum Städtchen Wallsend an der Nordsee. Das sind insgesamt knapp 120 Kilometer. Rein von der Länge ist der Hadrianswall kleiner als der Rätische Limes in Deutschland, aber da er mit 5 bis 6 Metern Höhe und rund 3 Meter Breite fast doppelt so hoch und breit war, hat er es auf den 2. Platz der grössten Mauern geschafft.

Der Fall des Hadrianswalls

Gegen Anfang des 4. Jahrhunderts riefen die Einwohner Britanniens um Hilfe, denn die Bedrohung durch die Stämme des Nordens nahm ständig zu. Noch einmal schickte Rom im Jahr 399 unter Führung des Heermeisters Stilicho seine wertvollen Legionen in seine nördlichste Provinz, noch einmal schlugen diese die wilden Stämme des Nordens entscheidend zurück, noch einmal setzten sie die Mauer instand und unterrichteten die heimischen Hilfstruppen in ihrer Bewachung. Doch dann verliessen die Legionen die Insel und kamen nie wieder zurück, denn Rom selbst befand sich im Überlebenskampf.

1. Die grösste Mauer der Welt

Auf den Foto ist die Chinesische Mauer aus der Ming-Dynastie (1368–1644) zu sehen: Insgesamt hat sie eine Länge von 8850 Kilometer, wobei grössere Strecken auch aus Naturhindernissen wie Flüssen oder Bergen bestehen. Die richtige Mauer erreicht eine Länge von 6,259 km, wobei es genaugenommen keine durchgehende Mauer ist, da sie eben immer wieder von den natürlichen Hindernissen unterbrochen wird.

Trotz dieses Schönheitsfehlers hat die Grosse Mauer es auf den ersten Platz der grössten Mauern der Welt geschafft, da selbst die einzelnen Teilstücke noch deutlich länger als die anderen Mauern auf der Liste sind.

Insgesamt gibt die chinesische Regierung inzwischen die Länge der Chinesischen Mauern mit 21,196 Kilometern an: Dies liegt daran, dass es nicht nur die eine Chinesische Mauer gibt, sondern jede Dynastie baute ihre eigene Mauer. Das untenstehende Bild etwa ist ein Überrest der Chinesischen Mauer der Qi-Dynastie. Der Bau dieser viel älteren Mauer startete bereist 411 v. Chr. Sie hatte insgesamt eine Länge von 600 Kilometern.

Ausser Konkurrenz: Die grössten Mauern der Fantasy

Auch in der Fantasy sind mächtige, scheinbar unüberwindliche Mauern die ein Land oder ein Stadt vor mordlüsternen Eindringlingen retten, ein beliebtes Sujet.

Daher folgen 2 Mauern, die gar nicht real existieren, aber dennoch einen großen Bekanntheitsgrad erlangt haben.

Trump Wall oder THE Wall

An der Grenze zwischen Mexiko und den USA existieren bereits eine Reihe von Grenzbefestigungen mit einer Gesamtlänge von knapp 1000 Kilometern, die aber nicht zusammenhängen. In Städten besteht diese Grenzbefestigung meistens aus einem mehreren Meter hohen zaunähnlichen Struktur, in ländlichen Gegenden hingegen teilweise nur aus einem niedrigen Drahtverhau.

Trumps Plan war es die vorhandenen Grenzzäune durch eine gigantische schwarz angemalte 1600 Kilometer lange Beton-Mauer zu ersetzten. Laut Trumps Aussagen sollte die Mauer eine Höhe von 10 bis 15 Metern haben.

Nach Berechnungen von Experten würde eine solche Mauer rund 45 Milliarden $ kosten, dazu kommt der Erwerb von Grundstücken. Die jährlichen Instandhaltungkosten würden etwa 750 Millionen $ kosten.

Da entgegen Trump ursprünglichen Plan die Mexikaner nicht für die Mauer zahlen wollten und er aber auch nicht die benötigten Mittel aus dem US-Haushalt loseisen konnte, wurde der Bau von Trumps Wall eingestampft.

Die Eismauer aus „Games of Thrones“

Eine Mauer ganz aus Eis

Die Eismauer bildet die nördlichste Grenze der 7 Königslande und beschützt das Land vor den Wildlingen (und anderen noch viel unangenehmere Kreaturen) die dort im Norden hausen.

Sie weist eine Länge von 481 Kilometer auf und eine Höhe von über 200 Meter auf. Die Eismauer ist viele Meter dick, unten an der Basis deutlich dicker als der Wehrgang oben. Sie besteht aus purem Eis – das macht es selbst für die behänden Wildlinge schwer die Mauer zu erklimmen.

Einst sicherten 19 direkt an der Mauer errichteten Burgen die Mauer. Doch in neuerer Zeit sind nur noch 3 der Burgen von den Männern der Nachtwache besetzt .

An jeder der Burgen gab es auch ein Durchgang in der Mauer auf die andere Seite. Diese Durchgänge gleichen Tunneln, da die Mauer so breit ist. Die Durchgänge sind zudem durch mehrere massive Tore blockiert. Wenn die Nachtwache eine Burg aufgegeben hat, hat sie zuvor den dazu gehörigen Durchgang mit Eis und Schutt endgültig versiegelt.