Die Top 10 der grössten Gletscher der Welt

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Grösste Gletscher dieser Welt sind ein Überbleibsel der Eiszeit. Denn in den kalten Phasen einer Eiszeit ist das meiste Land mit einer dicken Eisschicht überzogen. Wird es wärmer, schmelzen die Gletscher ab und nur noch an kalten und geschützten Orten verbleiben die grössten Gletscher der Erde:

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10. Der grösste Gletscher Deutschland – der Schneeferner

Rechts die Eisfläche ist der Nördliche Schneeferner, links hinten die Überreste des Südlichen Schneeferners

Der Schneeferner – genau gesagt der Nördliche Schneeferner ist der grösste Gletscher Deutschland. Er bedeckt mit einer Fläche von 0,21 km² (entspricht knapp 30 Fussballfeldern) einen kleinen Teil des Südhangs der Zugspitze. Die durchschnittliche Dicke beträgt etwa 17 Meter, an der tiefsten Stelle 50 Meter.

Der Gletscher bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 30 cm / Jahr nach unten.

Gletscherschmelze

Während der Kleinen Eiszeit im 19. Jahrhundert waren Nördlicher und Südlicher Schneeferner noch zu einem einzigen grossen Gletscher verbunden.

Obwohl Maßnahmen ergriffen werden, um Deutschlands grössten Gletscher zu retten, wie das Abdecken mit Planen im Sommer, sind die Gletscher in den letzte Hitzejahren nochmal ordentlich geschmolzen. Auch weil es nur noch selten Sommerschnee gibt.

Etwa im Jahr 2050 wird der Südliche Schneeferner ganz verschwunden sein und vom Nördlichen werden nur noch kleine getrennte Reste existieren.

Anmerkung

Fast genauso groß oder inzwischen vielleicht sogar grösser ist der Höllentalferner, der den oberen Teil des Höllentals bedeckt unweit der Zugspitze. Dieser Gletscher wies 2010 eine Fläche von 0,223 km² auf und war an der dicksten Stelle 51 Meter tief. Von der Gletscherschmelze ist er nicht so stark betroffen, da er schattig liegt.

9. Der grösste Gletscher Afrikas – Northern Ice Field

Noch gibt es Gletscher in Afrika – Northern Ice Field auf dem Kilimandscharo

Es gibt auf dem ganzen Kontinent überhaupt nur 2 Berge, wo sich Gletscher darauf befinden. Der eine davon ist der Mount Kilimandscharo, mit fast 6000 Metern der höchste Berg Afrikas. Auf diesen befinden sich insgesamt 16 Gletscher (die früher größtenteils ein großes verbundenes Gletscherfeld darstellten)

Der grösste von ihnen ist das Northern Ice Field mit einer Fläche von weniger als 0,95 km² (130 Fussballfelder).

Gletscherschmelze

Nirgends schmelzen die Gletscher so schnell wie in Afrika. In den letzten 100 Jahren sind die Gletscher auf dem Kilimandscharo um 85% geschrumpft. Voraussichtlich im Jahre 2040 wird ganz Afrika komplett gletscherfrei sein.

8. Der grösste tropische Gletscher – Coropuna

Der Coropuna in den Tropen ist ein Plateeau-Gletscher und befindet sich auf den höchsten Vulkan Perus – den Coropuna mit 6425 Metern Höhe.

Er hat eine Fläche von etwa 100 km². Durchschnittlich ist der Gletscher 80 Meter dick, an der tiefsten Stelle aber sogar 180 Meter.

Gletscherschmelze

Der Coropuna schmilzt rapide. Schätzungsweise im Jahre 2120 wird er ganz verschwunden sein.

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7. Der grösste Gletscher der Alpen

Aletschgletscher im Sommer, wie ein Autobahn aus Eis wälzt sich der Gletscher langsam, sehr langsam nach unten

Hoch oben auf der Jungfrauenhöhe am Konkordiaplatz liegt der Ursprung des Grosse Aletschgletscher. Dieser Talgletscher wälzt sich von da aus mit einer für Gletscher schnellen Geschwindigkeit von 180 Meter pro Jahr in das Tal der Rhone.

Insgesamt bedeckt dieser gewaltige Eisstrom eine Fläche von 81,7 km². An seiner mächtigsten Stelle dem Konkordiaplatz ist der Grosse Aletschgletscher fast einen Kilometer dick. Er ist zugleich der grösste Gletscher der Schweiz und der Alpen

Gletscherschmelze

Noch vor 150 Jahren während der „Kleinen Eiszeit“ war der Aletschgletscher deutlich grösser und beeindruckender. Unter anderem war er damals noch mit den Ober- und Mittelaletschgletscher verbunden und das Eis war 100 – 200 Meter dicker.

6. Der grösste Gletscher Skandinaviens

nennt sich Jostedalsbreen.

Als Plateugletscher liegt er auf einer Gebirgskette in der norwegischen Provinz Vestland. Über rund 50 Ausslassgletscher fliesst er langsam talabwärts und mündet schliesslich im Nordfjord und Sognefjord.

Auf dem Foto zu sehen ist der Nigardsbreen, einer der grössten Auslassgletscher, der rund 10% der Gesamtgrösse von knapp 500 km² ausmacht. An seiner tiefsten Stelle oben auf dem Plateao hat der Jostedalsbreen einen Eispanzer von 600 Meter Dicke.

Gletzerschmelze

An den Auslassgletschern lässt sich gut das Schmelzen des Gletschers beobachten, da sich diese Jahr für Jahr um ein paar Meter „zurückziehen“. Es besteht auch die Gefahr, dass einige Auslassgletscher soweit zusammenschrumpfen, dass sie sich vom Hauptgletscher trennen und dann eigene kleinere Gletscher bilden.

5. Der grösste ausserhalb der polaren Regionen – Fedtschenko-Gletscher

Der Fedtschenko-Gletscher gelegen im Hochgebirge Pamir in der Republik Tadschikistan ist ein typischer Talgletscher wie auf dem Foto zu sehen ist. Er ist der grösste Gletscher Asiens und zugleich der grösste der nicht im Polarkreis liegt

Wie auf Autobahnen gleitet das Eis langsam talwärts. Da wo der Gletscher „schmutzig-braun“ erscheint, liegt es daran, dass das Eis des Gletschers mit Gestein und Erde vermischt ist oder von Geröll überdeckt wird.

Der Fedtschenko ist eher lang (77 Kilometer) als breit (bis 10 Kilometer). Mit der Fläche von rund 700 km² ist er aber immerhin der grösste Gletscher Asiens sowie der grösste Gletscher überhaupt, der nicht in der Nähe des Nord- oder Südpols liegt. Die maximale Dicke des Eises beträgt stolze 1000 Meter.

Gletzscherschmelze

Seit etwa 1930 ist der Fedtschenko-Gletscher messbar auf dem Rückzug und verliert ständig etwas Länge und Eisvolumen.

4. Der grösste Gletscher Südamerikas – Campo de Hielo Sur

Perito Moreno, einer der Auslassgletscher des Campo de Hielo Sur

Dieser Gletscher liegt nicht in Alaska, sondern in den Anden im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile. Der riesige Gletscher bedeckt eine Fläche von etwa 13.000 km².

Das Gletschergebiet gilt als „Terra incognita“. Nur einige Flugzeuge überflogen es um zu kartographieren.

Touristenattraktionen hingegen sind die riesigen Auslassgletscher wie der Perito-Moreno-Gletscher. Dieser kalbt Eisberge in einem Gletschersee.

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3. Der grösste Gletscher Russlands

Nordinsel – das Weisse ist der Gletscher

Die Nordinsel-Eiskappe ist ein Plateau-Gletscher, der rund 40 % der Sewerny-Insel bedeckt.

Die Sewerny-Insel ist der Teil der russischen Inselgruppe Nowaja Semlja und liegt im Nordpolarmeer. Auch die mit 1547 Metern höchste Erhebung der Insel ist vollständig vom Eispanzer des Gletschers bedeckt. Insgesamt weist er eine Fläche von knapp 20.000 km² auf und ist an seiner mächtigsten Stelle rund 400 Meter dick. Sein Eis fliest über Auslassgletscher langsam ins Meer und bildet dort Eisberge.

2. Der zweitgrösste Gletscher der Erde und der grösste von Europa- der Eisschild von Grönland

Gewaltiger Auslassgletscher des Eisschildes von Grönland

Ein Grossteil von Grönland (über 80% der Fläche) sind von einem gigantischen Gletscher überzogen, dem grönländischen Eisschild.

Insgesamt hat er eine Fläche von rund 1.800.000 km². Die durschnittliche Dicke beträgt rund 1700 Meter, an der stärksten Stelle aber ist das Eis sogar fast 3700 Meter dick.

Da der Küstenstreifen von Grönland größtenteils eisfrei ist (aufgrund des „warmen“ Atlantik) fließt das Eis an den meisten Stellen über mächtige Auslassgletscher ins Meer. Der mächtigste und bekannteste ist der Jakobshavn Isbræ, der für einen Gletscher eine extrem hohe Fließgeschwindigkeit von 20 Meter pro Tag aufweist.

Entwicklung des Gletschers

Der Eisschild beherrscht die Insel bereits seit über 100.000 Jahren oder länger. Der Name Grönland (Grünland) wurde zwar im Mittelalter während der „Mittelalterliche Warmzeit“ geprägt, aber vermutlich war es ein „Marketingtrick“ um Siedler anzulocken. Es waren wohl wie heute die Küsten eisfrei und im Sommer vielleicht grün, aber der grösste Teil der Insel war von dem Gletscher dominiert.

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1. Der Antarktische Eisschild

Der antarktische Eisschild bedeckt fast ganz Antarktika. Nur einige Gipfel ragen aus diesem Mega-Gletscher mit einer Fläche von 12.300.000 km² hervor.

An seiner dicksten Stelle im Astrolabe-Subglazialbecken ist das Eis fast 4900 Meter dick. Die durchschnittliche Dicke beträgt über 2000 Meter.

Innerhalb dieses riesigen Plateu-Gletscher, als welches man den antarktischen Eisschild bezeichnen kann, befinden sich aber noch kleinere Talgletscher, deren Eistrom eine andere Geschwindigkeit aufweist. Selbst diese kleine „integrierten“ Gletscher, von denen der Lambertgletscher und der Thwaites-Gletscher die bekanntesten und grössten sind, übertreffen bei weitem sämtliche sonstigen Gletscher der Erde.

Der Lambertgletscher wälzt sich von der der antarktischen Hochebene bis ins Südpolarmeer auf einer Fläche von grob geschätzt 34.000 km² (rund 10% der Fläche von Deutschland). Mit einer Tiefe von 2500 Metern puren Eis hält der Lambertgletscher auch den Rekord für den dicksten Gletscher.

Gletscherschmelze

Beim Eisschild der Antarktis ist die Gletscherschmelze nicht nur ein kosmetisches Problem, denn das Eisvolumen beträgt 26.500.000 km³. Würde das ganze Eis schmelzen, steigt der Meeresspiegel um 58 Meter.

Zur schmelzen Jahr für Jahr über 250 km³ Eis, mit steigender Tendenz.