Top 10 – Die GRÖSSTEN Pilze der Welt

3
Share

Pilze werden seit rund 50 Jahren nicht mehr zu den Pflanzen gerechnet, da sie keine Photosynthese betreiben, sondern sich wie Tiere (und auch Menschen) von organischen Substanzen ernähren. Pilze sind botanisch gesehen daher näher mit Tieren als mit Pflanzen verwandt.

In dieser Top 10 geht es um die größten Arten dieser faszinierenden und widersprüchlichen Lebewesen

Hinweis: Umgangssprachlich verstehen wir unter einen Pilz dieses Ding mit einem Ständer und obendrauf einem Hut, das man im besten Fall essen kann. Genaugenommen ist das aber nur der Fruchtkörper des Pilzes und damit nur ein kleiner Teil des eigentlichen Pilzes (so wie ein Blatt nur einen kleinen Teil eines Baum darstellt).

Daher müsste die „Top 10 der grössten Pilze aus aller Welt“ biologisch korrekt die „Top 10 der grössten Fruchtkörper“ heissen.

Wer wirklich am Grössten Pilz im biologischen Sinne interessiert ist, kann direkt ganz nach unten springen.

Warnung: Der Beitrag wurde nicht von einem Pilz-Experten geschrieben und kann Fehler enthalten. Die Top-Liste der Grössten Pilze soll hauptsächlich das Faszinierende darüber ausdrücken, zu welcher Größe Pilze heranwachsen können. Beim Sammeln und Verspeisen von Pilzen ist bekanntlich Vorsicht geboten!

Reklame

9. der grösste Schlauchpilz

Die Schlauchpilze bilden einer der drei grossen 3 Abteilunge im Reich der Pilze. Zu dieser Abteilung gehören auch die Schimmelpilze, aber gerade die größeren Schlauchpilze bestechen durch eine interessante „Gehirn-Optik“.

Als der grösste Schlauchpilz zählt die Riesen-Lorchel, deren Hut im Maximalfall einen Durchmesser von 30 Zentimeter erreichen kann (im Durchschnitt 10 bis 20 Zentimeter). Der Stiel dagegen bleibt mit maximal 6 Zentimetern eher kurz.

Als Saprobiont wächst die Riesen-Lorchel auf verfaulender organischer Substanz, hauptsächlich auf Wurzeln oder dem Totholz von Nadelbäumen.

Verwechslungsgefahr

Nicht verwechseln sollte man die Riesen-Lorchel mit der Riesenmorchel, denn bei dieser handelt es sich um einen leckeren Speisepilz, der gerne für Rahmsauce, Risotto oder Geschnetzeltes verwendet wird.

Die Riesen-Lorchel aus der Gattung der Giftlorcheln hingegen ist wegen dem enthaltenen Gyromitrin ein Giftpilz. Bisher galt sie nur als leicht giftig und wurde regional nach entsprechender Zubereitung auch gegessen

Nach neueren Studien allerdings kann der Genuss von Riesen-Lorcheln zu ALS führen.

8. Der grösste Giftpilz der Welt

Rubroboletus satanas – Foto: Björn S…

Der Satans-Röhrling ist seines Zeichens der grösste Giftpilz der Erde: Der Hut dieser Pilzart aus der Familie der Dickröhrlingsverwandten erreicht leicht einen Durchmesser von 35 Zentimetern, im Extremfall sogar 50 Zentimeter. Bei dieser Größe wird der Stiel 25 Zentimeter lang und wegen der speziellen Form sogar noch breiter.

Giftigkeit

Das aggressive Rot des Stiels sollte jeden Gourmet vor kulinarischen Experimenten warnen. Zudem färbt sich das Pilzfleisch blau, wenn man es schneidet oder quetscht und der Satans-Röhrling stösst einen Aas-Geruch aus. Wer ihn dennoch unbedingt essen will: Schwere Magen- und Darmbeschwerden sind die Folge, gefolgt von abrupt einsetzendem Brechdurchfall, nicht selten blutig, der sich über mehrere Stunden hinziehen kann. Todesfälle wegen dem Genuss dieses Röhrlings sind allerdings nicht bekannt.

Verbreitung

In der gemäßigten Zone hat dieser riesige Giftpilz seinen Lebensraum, auch in Deutschland, aber bevorzugt im südlichen Europa.

7. Der grösste nach Schwamm aussehende Pilz

Sparassis crispa (circa 50 Zentimeter gross) – Foto: Sarah Ward

Der Krause Glucke oder auch Fette Henne genannte Pilz wächst auch in unserem heimischen Wäldern. Als Parasit wächst der Pilz aus der Familie der Gluckenverwandten auf dem Wurzelholz von Nadelbäumen und kann einen Durchmesser von 60 Zentimetern erreichen. Ein Rekordexemplar aus Frankreich wog 28.8 Kilo.

Trotz seines dubiosen Aussehens, aber wie der Name bereits andeutet, ist die Fette Henne einfach zuzubereiten und schmackhaft. Das bissfeste, aromatische Fleisch riecht würzig und schmeckt nussig mit einer leichten Note nach Harz.

6. Schuppiger Stielporling

Ein weiterer gigantischer Pilz aus Europa ist der Schuppiger Stielporling aus der Familie der Stielporlingsverwandten.

Meistens wächst der Pilz auf Holzstämmen. Das können gesunde Stämme von noch lebenden Bäumen sein, aber auch Faulholz. Etwa 30 Zentimeter im Durchmesser erreicht der Hut des Schuppiger Stielporling normalerweise, aber mit einer Breite von 60 Zentimetern kann er auch außergewöhnlich groß werden. Ein besonders mächtiges in Schottland entdecktes Exemplar erreichte sogar einen Umfang von 226 Zentimetern

Essbarkeit

Junge Stielporlinge sind im Prinzip essbar, aber kein kulinarischer Hochgenuss. Im Alter wird er zunehmend korkig und zäh bis zur Ungenießbarkeit.

5. Macrocybe titans

Gigantische Fruchtkörper bilden die Pilze der Gattung Macrocybe. Die erst 1980 in den USA entdeckte Art Macrocybe titans weisst nicht selten einen Durchmesser des Hutes von 50 Zentimetern auf. Die Rekordpilze dieser Art erreichen aber einen Durchmesser von knapp 70 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 20 Kilo.

Generell ist bisher wenig über die Pilze der Gattung Macrocybe bekannt. Sie wachsen auf Totholz aber auch etwa auf Elefantendung. Einige Arten sind lecker, andere Arten wiederum enthalten kleine Mengen Cyanid und sollte daher vor dem Genuss gekocht werden

4. Der grösste Pilz Afrikas und der grösste Agaricomycetes der Welt (Pilz mit „pilzartigen Aussehen“)

Mit dem Durchmesser des „Hütchens“ von durchschnittlich 60 Zentimetern, in Extremfällen sogar 100 Zentimetern ist der Termitomyces titanicus der grösste bekannte Pilz Afrikas. Bei den ganz grossen Termitomyces erreicht der Stiel eine Höhe von über 50 Zentimetern.

Zudem ist er der grösste Pilz der Klasse Agaricomycetes (In dieser Klasse befinden sich die Pilze, die nach Pilz aussehen, also mit einem Ständer und einem Hut obendrauf)

Essbarkeit

In Sambia gilt er als leckerer, festfleischiger Speisepilz und wird dort häufig auf lokalen Märkten verkauft.

3. Der grösste essbare Pilz der Welt

kleine Exemplare des Riesenbovist

Der Riesenbovist ist ein Verwandter des Champignons, hat aber keinen Stiel. Normalerweise erreicht er einen Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern, bei einem Gewicht von über 10 Kilo. Einzelne Exemplare werden aber sehr viel grösser: So wurden aus Tschechien Exemplare gemeldet mit einem Durchmesser von 150 Zentimetern und einen Gewicht von gut 20 Kilogramm. Mit diesen Daten hat der Riesenbovist sich den Titel „Grösster Pils Europas“ redlich verdient

Essbarkeit

Solange der Riesenbovist eine hellweisse Färbung aufweist, kann man ihn sehr gut essen. Er besteht zu über 50 % aus hochwertigen Eiweiß. Man kann den Riesenbovist in Scheiben schneiden und ihn wie ein Wiener Schnitzel zubereiten. Vielleicht rührt daher auch der Spitzname „Beamtenschnitzel“. Überreife Pilze (erkennbar an der gelben bis braunen Farbe) riechen nach Urin und sind nicht mehr wirklich lecker.

Reklame

2. Rigidoporus ulmarius

Für einige Jahre galt er als der grösste Pils der Welt: Ein 2003 im Botanischem Garten von London gefundener Rigidoporus ulmarius mit einer Weite von 170 Zentimeter und einer Breit von fast 150 Zentimeter. Er brachte das Rekord-Gewicht von fast 285 Kilo auf die Waage. Das Prachtexemplar als eine Fuchsfamilie in der Nähe ihre Wohnung bezog (Quelle: Wikipedia)

Der weiße bis zartrosa Pilz, der häufig direkt am Stamm von Laubbäumen wächst, ist schwer zu entdecken, da er häufig von Grünalgen oder Laub bedeckt oder von Vegetation überwuchert ist.

Der Rigidoporus ulmarius ist nicht essbar.

1. Der grösste Pilz (Fruchtkörper) der Welt China

Der grösste bekannte Pilz (genauer gesagt der größte Fruchtkörper eines Pilzes) der Erde ist ein Prachtexemplar der Art Phellinus ellipsoideus. Chinesische Forscher fanden ihn im Jahre 2010 an der Unterseite eines umgestürzten Baumes auf der Insel Hainan.

Der Pilz hat eine Länge von 10,85 Metern, eine Breite von circa 88 Zentimetern und eine Dicke von über 5 Zentimetern. Das Gesamtgewicht wird auf 400 bis 500 Kilo geschätzt und das Alter auf über 20 Jahre.

Nutzung

Phellinus ellipsoideus ist nicht giftig, dennoch nicht als Speisepilz geeignet. Zerstoßene Pilze der Gattung Phellinus werden allerdings in der traditionellen chinesischen Medizin gegen Herzerkrankungen eingesetzt. Zudem kann der Pilz zu veganen Leder verarbeitet werden (MuSkin)

Ausser Konkurrenz: Der grösste Pilz (als Gesamtorganismus) der Welt

Vom „Grossen Hallimasch“ im US-Bundesstaat Oregon sieht man auf den ersten Blick nur büschelweise wachsende Kolonien des Honiggelben Hallimasch und das auch nur im Herbst. Faszinierend allerdings die Vorstellung, dass der weitaus überwiegende Teil des Pilzes sich unterirdisch als Mycel („die Wurzeln des Pilzes“) auf einer Fläche von 1665 Football-Feldern ausgebreitet hat und seit 8000 Jahren vor sich hinwächst. Das Gesamtgewicht dieses riesigen Pilzes beträgt geschätzt 35.0000 Tonnen.

Mit diesen Daten ist dieser Monsterpilz das größte (bekannte) Lebewesen, was jemals auf der Erde existiert hat.