Die Top 10 der unheimlichsten Schimären

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Schimären sind in letzter Zeit im Gespräch, denn Chinesische Forscher schufen eine Schimäre bestehend aus Menschen und Affen (Makaken). Dieses Mischwesen überlebte 20 Tage in einer Petrischale. Bei diesem Experiment entstand allerdings nur ein Embryo, dass die Gene sowohl von Menschen als auch von Affen hatte. Ein ausgereiftes Lebewesen ging daraus nicht hervor. (Quelle)

Es ist aber zu befürchten (bzw. in den Augen von einigen Wissenschaftlern zu hoffen), dass es nur eine Frage der Zeit ist bis ein ausgewachsenes Mischwesen zwischen Mensch und Tier entsteht. Ein weiterer in der Gentechnik verwendeter „Schimärenpartner“ für den Menschen ist das Schwein.

Schon seit jeher faszinierte die Menschheit der Gedanke an eine Schimäre, eine Mischwesen aus einem Menschen und einen Tier oder ein Mischwesen, dass aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt ist, wie wir in der Top Liste der Unheimlichsten (manche sind eigentlich nicht so unheimlich) Schimären der Welt sehen

Harpyie

Die pralle Harpyie präsentiert sich

Halb Mensch, halb Vogel ist die Harpyie: Ein (Greif)vogel mit dem Kopf einer Frau.

Ursprünglich entstammen die Harpyien der griechischen Mythologie. Sie waren die Töchter des Meerestitanen: Schnell wie der Wind und unverwundbar.

Schlimme Entwicklung

In den frühen griechischen Sagen wurden sie noch als attraktive, wohlgestalte blonde Frauen mit Flügeln beschrieben. Dann wurden sie immer hässlicher und grausamer: Hässliche dämonenartige Gesichter mit heruntergekommenen und zerflederten Federkleid, Krallen und Schnäbel, an denen noch das Blut klebt. Sie schlitzen Menschen auf und stehlen ihre Seele.

Als Gipfel der Grausamkeit kackten sie den blinden griechischen König Phineus aufs Essen, sodass dieser stets schlimmen Hunger litt.

Auch in die Erzählungen und Filme der Moderne hat es dieses Schimäre geschafft, manchmal in der hässlichen Form als Grusel-Schimäre, aber auch als „Gütige“ oder verführerische Harpyie.

Das Mischwesen findet sich auch auf Wappen. Das Stadt-Wappen der Stadt Aurich beispielsweise ziert eine Harpyie

Kentaur

Kentauren sind Mischwesen, die sich aus einem Pferd und einem Mensch zusammenstzten. Auf den Unterteil eines Pferdes wächst der Oberkörper eines Mannes heraus.

Paarung zwischen Mensch und Tier

Auch die Kentauren haben ihren Ursprung in der Griechischen Götterwelt: Der göttliche Kentarion wurde aufgrund seiner Entstellung ausgestoßen und paarte sich aufgrund von Alternativen mit den Stuten Griechenlands. So erschuf er das Volk der Kentauren. Kentauren gelten als wild, lüstern aber auch kampfstark. Mit ihren Pferdebeinen sind sie schnell unterwegs, mit dem kräftigen menschlichen Oberkörper schleudern sie Steine oder schießen Pfeile ab.

Konquistadoren als Mischwesen

Die südamerikanischen Ureinwohner betrachteten die spanischen Konquistadoren, die häufig auf dem Pferd unterwegs waren, zunächst als Schimären: Eine fest verwachsene Einheit von Pferd und Mann. (Das Pferd war für die Indianer Südamerikas ein unbekanntes, furchterregendes Tier, da es zu dieser Zeit dort keine Pferde gab)

In der modernen Fantasy finden sich auch zahlreiche Zentauren, beispielsweise der Kentaur Caíron aus der Unendlichen Geschichte

Minotaurus

Der Minotaurus erwartet den Neuankömmling mit dem Vorschlaghammer

Eines der bekanntesten Schimären ist sicherlich der Minotaurus, ein furchterregendes Mischwesen aus Mensch und Stier.

Die Geburt des Minotaurus

Die heissblütige Gattin des Königs von Kretas wurde von der Begierde gepackt, sich von einen Stier begatten zu lassen. Also liess sie ein Gestell aus Holz basteln, dass mit einem Kuhfell bedeckt war und kauerte sich dort nackt hinein. Aus der Vereinigung entstand der Minotaurus. Er wuchs zu einem wilden Menschenfresser heran. Der geniale Erfinder Daidalos erschuf daraufhin ein Labyrinth, aus dem es kein Entkommen gab und sie sperrten den Minotaurus dort ein.

Später drang der Held Theseus in das Labyrinth ein und tötete in einem Zweikampf die grauenhafte Schimäre. Da er sich den Weg hinein zuvor mit den Ariadne-Faden markiert hatte, fand er auch wieder den Ausgang aus dem eigentlich unentrinnbaren Labyrinth.

Finde den Weg ins Labyrinth

Meerjungfrau

Eine Meerjungfrau kämmt ihr Haar

1493 sichtete die Mannschaft von Christoph Kolumbus vor der Küste Haitis 3 Meerjungfrauen. „Leider“ so vermerkt er „waren sie nicht so hübsch, sondern hatten eher die Gesichter von Männern“.

Solche Sichtungen von Meerjungfrauen sind häufiger verzeichnet, selbst in unserer Zeit gibt es immer wieder Fischer oder Strandbesucher die plötzlich eine Meerjungfrau sehen.

Im Falle von Christoph Kolumbus vermuten Forscher, dass es sich um Rundschwanzseekühe handelte und die Mannschaft sich wünschte, dass es Seejungfrauen waren.

Meerjungfrauen in anderen Kulturen

In alten Orient wurden bereits Meerjungfrauen beschrieben als Schimäre zwischen Frau und Fisch: Über der Taille eine außergewöhnliche schöne Frau und untenrum der Fischschwanz. Populär waren Meerjungfrauen im christlichen Mittelalter bis fast in die Neuzeit. Manchmal werden sie negativ dargestellt: Sie tauchen auf, wenn ein Unwetter oder ein Untergang des Schiffes droht. Sie können auch „gütig“ sein und sich aus tiefstem Herzen in einen Fischermann verlieben.

Eine etwas andere Version der Meerjungfrau gibt es in Japan. Der menschliche Teil besteht nur aus den Kopf und der Ningyo (wörtlich übersetzt Menschfisch) ist auch nicht so hübsch anzusehen.

Ningyo – die japanische Version der Seejungfrau

Mantikor

Zeichnung eines Mantikors aus der Historiae animalium

Der Mantikor ist eine Schimäre, bestehend aus dem Körper eines Löwen, den Kopf eines Mannes und dem Schwanz eines Drachens oder eines Skorpions. Manchmal hat er noch die Flügeln einer Fledermaus. Der Mantikor wurde erstmal in persischen Fabeln vor 2500 Jahren beschrieben, aber auch aus dem europäischen Mittelalter gib es eine Reihe von Bildern und Erzählungen dieses unheimlichen Mischwesens.

Lebensweise

In den Dschungeln Indiens streift er umher. Er ist so intelligent wie ein Mensch und kann reden mit einer klaren und kraftvollen Stimme. Leider ist er ein Menschenfresser (Mantikor bedeutet im persischen Menschenfresser). Er tötet Menschen entweder mit dem Schlag seines Schwanzes, an dessen Ende lange giftige Stacheln wachsen oder mit seinen Krallen. Bei der Menschenjagd kommt ihn seine Gewandtheit und Sprungkraft zugute.

Sein widerwärtiges Grinsen rührt daher, dass er gleich 3 Zahnreihen hat.

Das abartige Grinsen des Mantikors mit seinen 3 Zahnhreihen

Von den Persern übernahmen die Griechen und Römer den Mantikor. Deren Büchern waren auch im Mittelalter bekannt. Spätmittelalterliche Autoren beschrieben dann in ihren eigene Bestiarien diese Schimäre und legten Zeichnungen an. Auch in modernen Computerspielen und Fantasy-Filmen taucht er noch gelegentlich auf.

Basilisk

Spätmittelalterliche Radierung eines Basilischus

Ein Mischwesen, dass im Laufe seiner Karriere immer grauenerregender wurde, ist der Basilisk.

Der römische Schriftsteller Plinius der Ältere beschrieb den Basilisk als ein in Afrika lebende Schlange, kleiner als 30 Zentimeter und mit einer weissen Zeichnung auf den Kopf. Allerdings: Im Gegensatz zu einer normalen Schlange windet sich der Basilisk nicht, sondern geht aufrecht daher (wie eine Kobra in Drohhaltung, wahrscheinlich vermischen sich hier Fakten und Fantasie) Kräuter und Sträucher an seinem Weg versengen, wegen seiner fruchtbaren Ausdünstung.

Im Mittelter wurde der Basilisk deutlich grösser und Teile von anderen Tieren wurden herangeflanscht, sodass eine eine schauerliche anzusehende Schimäre entstand: den Kopf oder Hals eines Hahnes, Beine eines Vogels oder eines Reptils, den Leib einer Kröte, manchmal auch Flügel und Federn.

Der Basilisk schlüpft aus einem dotterlosen Hühnerei (oder einem Ei, dass von einem Hahn gelegt wurde), das von einer Schlange oder Kröte in einem Misthaufen ausgebrütet wird. Er haust in tiefen Brunnenschächten oder verfallenen Kellerräumen und sein unerträglich stinkender Atem ist hochgiftig

Versteinerungsgefahr durch Blick

Niemals sollte man einen Basilisk in die trüben und traurig dreinblickenden Äuglein schauen, denn dann versteinert man. Diesen Gefahr kann man mit einem Spiegel entgegentreten. Denn wenn der Basilisk sich selbst in diesem sieht, versteinert er selbst. Ein anderes Mittel zur Basilisk-Bekämpfung ist ein Wiesel, dass zuvor eine Gartenraute gefressen hat. Der kleine Marder ist dann gegen den Blick immun und tötet den Basiliken.

Der Greif

Ein Greif schreitet stolz daher

Ein Mischwesen dessen vorderer Teil aus einem Raubvogel inklusive Federn, Flügel und Krallen besteht aber der hintere Teil von einem Löwen ist.

Sowohl der Löwe als auch der Adler gelten ja als königliche Tiere. In der Heraldik stehen Löwe und Adler für Stärke, Mut, Kühnheit, Wachsamkeit und Gefährlichkeit.

Daher wird auch der Greif im Mittelalter (und auch heute noch) als Wappentier verwendet. Er ist einer der wenigen Schimären, die zwar als gefährlich gelten, aber sonst positiv gesehen werde.

Greif als Wappentier

Greif in der Vorgeschichte und Antike

Schon die Babylonier vor tausenden Jahren kamen auf die Idee, den Löwen und ein Raubtier zu einer Schimäre zu vereinen. Bekannt sind Darstellungen des Greifes auch aus dem alten Ägypten und den antiken Kulturen der Römer und Griechen. Auch damals gelten Greifen als majestätische Wesen. In der Antike hiess es zudem, dass Greife auf Nestern voller Goldnuggets sitzen. Im Christentum wurde der Greif gar als Symbol der göttlichen Macht hochstilisiert.

Der Satyr

Der Satyr ist eine Schimäre bestehend aus Ziege und Mann. Interessanterweise ist der Satyr kein Mischwesen der Art Mann mit Ziegenkopf, sondern die Eigenschaften der Ziege und des Menschen vermischen sich subtiler: Der Satyr hat vielleicht Ohren, die wie die einer Ziege geformt sein, ihm wachen Hörner aus dem dem lockigen Haar, seine menschliche Beinen sind ungewöhnlich kräftig und einfach etwas zu haarig und münden vielleicht gar in Hufen. Auch wächst einem manchen Satyr der prächtige Schweif eines Paarhufers aus dem Hinterteil.

Ein weiteres Merkmal, was oft dargestellt ist: Die Schimäre verfügt über ein übergroßes Geschlechtsteil, auch angelehnt an den Ziegenbock oder an den Hengst, welche ja im Vergleich zur Körpergröße ein großes Genital haben.

Generell wird die sexuelle Seite des Satyr stark betont: Es gibt antike Mosaiken und Statuen, auf denen sich das Mischwesen mit willigen Damen oder auch mit einer Hippe vergnügt.

Sehr ähnlich wie die Satyrn sieht ihr Vorbild Pan aus. Der griechische Hirtengott ist naturverbunden, liebt den Tanz, die Ekstase, den Wein und Flötenmusik, die er mit seiner sieben-rohrigen Pan-Flöte erzeugt. Im seinem Gefolge befinden sich Satyrn und Nymphen.

Pan als Teufel

Wenn wir heutzutage Darstellungen dieses Mischwesens betrachten, erscheint er uns etwas teuflisch. Das liegt daran, dass im christlichen Mittelalter der Naturgott mitsamt seiner körperlichen Merkmale wie Ziegenhufe und Hörnern zum Teufel umgedeutet wurde.

Denn der Lebensstil des Pans und seiner Satyrn und Nymphen mit nacktem Rumtanzen, totaler Ekstase und amourösen Ausschweifungen fand nicht unbedingt den Beifall der Kirche. Diese propagierte im Gegensatz Askese, harte Arbeit und Beten