Die Top 10 Liste der gefährlichsten Giftspinnen der Welt

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Fast alle Spinnen sind Giftspinnen. Denn Spinnen töten bis auf wenige Ausnahmen ihre Beute (von Insekten bis zu hin zu Mäusen oder Fröschen) durch Gift.

Allerdings können die meisten Spinnen den Menschen nicht gefährlich werden: Entweder sind ihre Giftklauen zu schwach um die menschliche Haut zu durchdringen oder ihr Gift ist zu harmlos.

Aber es gibt Spinnen, die für den Menschen gefährlich sind. Bei einigen hat der Biss keine schlimmere Auswirkung als ein Wespenstich, einige rufen aber bleibende Schäden hervor oder töten sogar Menschen mit ihrem Gift.

Diese gefährlichsten Giftspinnen hat Topmania in der Top 10 der gefährlichsten Spinnen versammelt. Diese Liste klärt auf über das Aussehen dieser „Killerspinnen“ ihre Gefährlichkeit und skurrile Besonderheiten.

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10. die gefährlichste Giftspinne in Gemäuern

Eine Segestria florentina lauert

Segestria florentina lebt fast auschliesslich in den Ritzen von Gemäuern und anderen kleinen Hohlräumen.

Aussehen und Grösse: Segestria florentina (Mächtige Fischernetzspinne) ist Europas grösste Spinne. Der Körper der Weibchen wird bis zu 2,2 Zentimeter groß, mit Beinen erreichen sie eine Gesamtlänge von 4 Zentimetern. Die Männchen sind wie bei vielen Spinnenarten deutlich kleiner. Die Segestria florentina ist fast vollständig schwarz, bis auf den Metallic-Look ihrer Kiefernklauen.

Verhaltensweise: Die Segestria florentina verbringt ihr Leben in engen Ritzen wie Felsspalten oder unter der gelösten Rinde von Bäumen. Ein großes Ausbreitungsgebiet hat sie in England, wo sie sich in den Hohlräumen im Mauerwerk von alten Schlösschen und Landhäusern wohl fühlt. Vor ihrer kleinen Höhle hat sie ihr Netz gespannt, in dem sich Beute verfängt.

Gefährlichkeit für den Menschen: Der Biss der Mächtigen Fischernetzspinne fühlt sich schmerzhaft an wie ein Wespenstich. Die Schmerzen um die Bisstelle können noch Stunden danach anhalten. In schlimmen Fällen setzen danach Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit ein und es bildet sich ein Ödem an der Wundstelle. Meist verläuft der Biss aber weniger dramatisch, bleibende Schäden sind nicht zu verzeichnen und es gibt auch wenig Überschneidungen im Lebensraum von Segestria florentina und Menschen. Es sei denn, man steckt seine Finger gerne in die Ritzen von alten englischen Gemäuern.

Daher hat es die Segestria florentina nur auf den 10. Platz der gefährlichsten Spinnen geschafft.

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9. die gefährlichste Wasserspinne

Argyroneta aquatica in ihrem natürlichen Lebensraum

Argyroneta aquatica (auch Silberspinne) lebt als einzige Spinnenart im Wasser (selten auch in deutschen Gewässern). Da zugleich ihr Gift für Menschen gefährlich werden kann, wurde sie in die Top 10 der gefährlichsten Giftspinnen aufgenommen.

Aussehen und Grösse: Bei der Wasserspinne sind die Weibchen und Männchen etwa gleich gross mit bis zu 1,5 Zentimetern.

Verhaltensweise: die Wasserspinne atmet Luft, daher taucht sie immer wieder kurz auf und nimmt die benötigte Luft in einer Atemblase um sich herum zurück ins Wasser.

Gefährlichkeit für den Menschen: der Biss fühlt sich schmerzhaft an wie Wespenstich. Es folgt eine Schwellung um die Bisstelle begleitet von Übelkeit und Fieber. Nach wenigen Tagen klingen die Symptome ab ohne dauerhafte Nachwirkungen.

Der Verlauf bei einem Biss ist ähnlich der wie von der zweiten deutschen Giftspinne, den Dornenfinger. Die Wasserspinne ist im Unterschied zur Dornenspinne sehr selten, steht daher auf der  Rote Liste gefährdeter Arten. Kontakt mit Menschen gibt es so nur wenig.

Daher der 9. Platz in der Liste der gefährlichsten Spinnen.

8. die gefährlichste Giftspinne Deutschlands

Dornfinger zeigt ihre Warnfärbung

Der Ammen-Dornfinger, häufig auch einfach Dornfinger genannt, ist die einzige in Deutschland lebende Landspinne, die für den Menschen ernsthaft gefährlich werden kann

Aussehen und Grösse: Von vorne gesehen weist der Dornfinger eine deutliche Warnfärbung auf: Orange-Rot ist der Kopf und der oberer Teil der kräftigen Kieferklauen. Der unterer Teil und die Giftklauen sind dagegen schwarz. Ihr Körper wird bis zu 1,5 Zentimeter gross.

Verhaltensweise: der Dornfinger baut kein Netz, sondern geht Nachts auf Beutejagd (Insekten). Tagsüber haust sie in Ruhegespinsten, die sich häufig in dem halbhohen Gebüsch neben Weideflächen, Bahnstrecken und Feldwegen befinden.

Gefährlichkeit für den Menschen: Im Gegensatz zu den meisten anderen Giftspinnen gilt der Ammen-Dornfinger als aggressiv. Laut Wikipedia berichten Bissopfer zunächst über einen brennenden Schmerz rund um die Bisstelle. Binnen Stunden dehnen sich die Schmerzen auf das gesamte Körperglied aus. In einigen Fällen kommt es in Folge zu Schüttelfrost, Erbrechen bis hin zum Kreislaufversagen. Die Symptome sind nach spätestens 30 Stunden abgeklungen. Über Bleibende Schäden ist nicht bekannt. Dennoch empfiehlt sich nach einem Biss des Dornfingers der Besuch eines Arztes.

Das reicht für den 8. Platz bei den bedrohlichsten Giftspinnen.

7. die giftigste Vogelspinne

Bläulich schimmernde Vogelspinnne der Art Poecilotheria metallica

Vogelspinnen haben einen Ruf als sehr giftige und tödliche Spinnen, dies ist jedoch in der Realität nicht der Fall.

Aussehen und Grösse

Als die gefährlichsten Vogelspinnen gelten noch die Arten der Gattung Poecilotheria. Für Vogelspinnen-Verhältnisse erreichen sie mittlere Grössen von 5 Zentimetern bis zu 9 Zentimetern (mit Beinen bis zu 20 Zentimetern), in der Spinnenwelt insgesamt zählen sie damit aber zu den grössten Exemplaren überhaupt. Die Weibchen der Gattung Poecilotheria sind dabei ein gutes Stück grösser als die Männchen und zeichnen sich häufig durch besonders kontrastreiche Zeichnungen aus

Gefährlichkeit der Vogelspinnengattung Poecilotheria für den Menschen

Kleine Tiere wie Mäuse, die einen Giftbiss erleiden, erstarren nach Augenzeugenberichten augenblicklich und versterben in der Regel an den Auswirkungen des Giftes.

Harmloser wirkt sich das Gift auf den Menschen aus: Lokale ausstrahlende Schmerzen, Rötungen und Schwellungen, die bis zu einer Woche andauern können, sind die Folge. Weitere mögliche Auswirkungen sind Tage lang andauernde Muskelkrämpfe. Auch wenn kein für den Menschen tödlicher Biss verzeichnet ist, wird empfohlen in diesem Falle einen Arzt aufzusuchen. Das gilt besonders für Allergiker. Selbst ein sogenannter trockener Biss (ohne Gift) ist nicht Ohne, da die kräftigen Klauen bis zu 2 Zentimeter lang werden und Bisswunden verursachen

Die nur leicht aggressiven Vogelspinnen haben es damit auf den 7. Platz der giftigsten Spinnen der Welt geschafft.

6. die gefährlichste Tarantel

Lycosa erythrognatha

Entgegen ihren Ruf sind Taranteln (Wolfspinnen) für den Menschen eher ungefährlich, eine Ausnahme ist die in Südamerika beheimatete Lycosa erythrognatha.

Aussehen und Grösse: Auffällig sind die drei Augen-Reihen. Die oben beiden Reihen haben jeweils 2 große Augen (in der obersten Reihen stehen die Augen zudem weiter auseinander und befinden sich an der Seite des Kopfes). Die untere Reihe hingegen verfügt über 4 kleine, dichtgedrängte Augen. Ohne Beine erreicht die Lycosa erythrognatha eine Körpergrösse von etwa 3 Zentimetern.

Gefährlichkeit für den Menschen: Der Biss der Lycosa erythrognatha führt zu einer deutlich sichtbaren Wunde mit einem pochenden Schmerz. An der Bisstelle entwickelt sich ein schmerzhaftes, heisses Ödem, das bis zu 48 Stunden anhält. In schwereren Fällen kommt es zu einer Muskelneurose: das Gewebe um die Bissstelle stirbt ab. Nekröse Wunden sind sehr anfällig und sollten daher medizinisch versorgt werden. Bei guter Behandlung ist die Wunde nach spätestens 30 Tagen verheilt. Bleibende Schäden oder Todesfälle sind in der Regel nicht zu verzeichnen. Durch ein in Brasilien entwickeltes Gegengift namens „Anti-Lycosa“ werden die Auswirkungen des Bisses abgemildert.

So kommt die schlimmste Tarantel nur auf den 6. Platz

5. die gefährlichste Giftspinne der USA

eine Loxosceles reclusa

die Loxosceles reclusa (zu deutsch Braune Einsiedlerspinne) ist eine Echte Webspinne aus der Familie Sicariidae

Aussehen und Grösse: die Loxosceles reclusa ist optisch sowohl vom Aussehen und der Grösse her nicht weiter auffallend. Bei den Weibchen wird der Körper etwa 2 Zentimeter lang. Sie haben nur sehr dünne Haare, ihre Farbe reicht von einem hellen braun bis zu fast schwarz. Im Gegensatz zu vielen anderen Spinnen hat die Loxosceles reclusa statt 8 nur 6 Augen (angeordnet zu je 3 Paaren).

Verbreitungsgebiet: die braune Einsiedlerspinne kommt ausschließlich im Westen der USA vor

Gefährlichkeit für den Menschen: der Biss einer Loxosceles reclusa verläuft in der Regel harmlos mit leichten Schmerzen und einer harmlosen Rötung um die Bisstelle, etwa 10 % der Bisse führen allerdings zu einer Hautnekrose, die nur schwer heilt und tiefe Narben zurücklasst. Bei 1% der Bisse kommt es zu einem systemischen Krankheitsbild, dass in seltenen Fällen zum Tod führt.

Die Loxosceles reclusa bevorzugt trockene, ungestörte Ort wie Schuppen oder Keller. Dort sind manchmal gleich hunderte Exemplare aufzufinden. Die Giftspinne ist allerdings nicht aggressiv und beißt praktisch nur wenn sie gedrückt wird.

Das reicht für den 5. Platz bei den gefährlichsten Spinnen.

4. die gefährlichste Giftspinne Europas

die roten 13 Punkte der schwarzen Witwe

Die intensive Warnfärbung der Europäischen Schwarzen Witwe (Latrodectes tredecimguttatus) schreit den Betrachter gerade zu an: Fass mich nicht an! Und das sollte man auch beherzigen

Aussehen und Grösse: Besonders auffällig sind die 13 umrandeten „Warnpunkte“ auf dem Hinterleib der Spinne. 5 in der mittleren Reihe, jeweils 4 in den beiden Reihen links und rechts. Die Punkte können auch lila oder gelb sein. Es gibt aber auch eine vollständig schwarze Variante. Die weibliche Europäische Schwarze Witwe ist mit einer Körpergrösse von über einen Zentimeter deutlich grösser als das Männchen. Inklusive Beinchen beträgt die Grösse bis zu 4 Zentimetern.

Verhaltensweise: Die Mediterrane Schwarze Witwe spinnt ein notdürftiges Netz in Bodennähe und betäubt mit ihrem Gift alles was sich dort verfängt: Von Käfern bis zu Eidechsen. Weibliche Schwarze Witwen haben den Ruf, dass sie nach erfolgten Geschlechtsverkehr das Männchen verspeisen. Das kann vorkommen, aber ist nicht zwangsläufig so. In vielen Fällen leben die beiden noch jahrelang glücklich zusammen.

Gefährlichkeit für den Menschen: Zuerst fühlt sich der Biss wie ein Wespenstich an. Nach 20 Minuten bis 2 Stunden werden weitere Symptome spürbar: Bauchkrämpfe, Muskel- und Kopfschmerzen bis hin zu Muskelkrämpfen. Dieser Zustand kann einige Tage lang anhalten. Todesfälle sind aber eher selten: Man rechnet mit lediglich 4-5 Toten auf 1000 Bisse.

Vorsicht: Schwarze Witwen halten sich gerne in Toiletten (Unterseite der Brille und im Inneren der Schüssel) auf, daher sind Bisse in die Genitalien keine Seltenheit.

3. die gefährlichere Südliche Schwarze Witwe

Südliche Schwarze Witwe

die Schwarze Witwe besteht aus mehreren Arten: die europäische Variante (behandelt auf Platz 4 der gefährlichsten Giftspinne) und die Südliche Schwarze Witwe (Latrodectes mactans), die in Nord- und Südamerika vorkommt und noch etwas giftiger ist.

Aussehen und Grösse: die europäische und die amerikanische Art sehen sich recht ähnlich, sodass sie früher für eine Art gehalten wurden. Die Südliche Schwarze Witwe ist etwas grösser und sie hat ein charakteristische „Sanduhrzeichnung“ auf der Unterseite. (Bedeutet: Deine Zeit ist abgelaufen)

Gefährlichkeit für den Menschen: der Biss selbst wird nicht immer bemerkt, vom Gefühl her wie ein kleiner Nadelstich. Frühestens nach 30 Minuten macht sich das Gift bemerkbar: Bauchkrämpfe und sich ständig steigernde Muskelschmerzen, die sich über Tage hinziehen. An der Bisstelle entwickelt sich ein Ödem. Wikipedia spricht von einer geringen Todesrate („nur“ bei 5 % aller Bisse, wenn kein Gegengift gespritzt wird) Das kommt mir sehr hoch vor. Eine andere Quelle spricht davon, dass 1,4 % aller Bisse schwere klinische Folgen haben, Tote sehr selten sind und Gegengift selten zum Einsatz kommt.

Dennoch schafft es die Latrodectes mactans auf den 3. Platz der gefährlichsten Spinnen der Welt.

2. die gefährlichste Spinne Australiens

Die Sydney-Trichternetzspinne (Atrax robustus) lebt, wie in der Name schon andeutet, in Australien und dort hauptsächlich in der Umgebung von Sydney.

Aussehen und Grösse: Mit den Beinen erreicht das Weibchen von etwa 8 Zentimetern. Der Körper des Männchen ist etwas kleiner, dafür sind die Beine länger.

Gefährlichkeit für den Menschen: Die Delta-Atracotoxine im Gift der Spinne bewirken den zweiphasigen Vergiftungsverlauf bei Primaten. Ohne Gegengift kann die zweite Phase zu  Stimmritzenkrampf, Atemstillstand oder zu einem ein Lungenödem führen. Dies bedeutet den Tod.

Zusammen mit der Phoneutria fera hat Atrax robustus einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde als die giftigste Spinne.

Weitere Gefahren: Die Kieferklauen von Atrax robustus sind kräftig genug um Schuhe zu durchschlagen. Die Vergiftung geschieht sehr schnell: in einem bestätigten Fall dauerte es nur eine Viertelstunde vom Biss bis zum Tod. Daher ist schnelles Handeln wichtig, denn inzwischen steht ein wirksames Gegengift zur Verfügung

Gegengift: Interessanterweise wirkt das Gift von Atrax robustus  auf Primaten (Menschen, Affen) tödlich, während es bei anderen Säugetieren wie Hunde oder Katzen nur eine schwache Wirkung hat. Zur Produktion des Gegengiftes wird die Sydney-Trichternetzspinne „gemolken“ und ihr Gift anschließend solchen nicht gefährdeten Säugetieren gespritzt. Anschließend wird aus deren immunisierten Blut das Gegengift gewonnen.

Ein bedrohlicher 2. Platz für die Atrax robustus

1. die gefährlichste Giftspinne der Welt

Brasilianische Wanderspinne

Nach übereinstimmenden Quellen ist die aggressive Phoneutria fera (umgangssprachlich Brasilianische Wanderspinne) die für den Menschen bedrohlichste Giftspinne.

Aussehen und Grösse: Die Phoneutria gehört zu den großen Spinnen. Die Weibchen erreichen mit Beine eine Größe von bis zu 15 Zentimetern. Davon abgesehen sehen die Spinnen der Art Phoneutria unscheinbar auf: Keine Warnfärbung, sondern mit bräunlichen Fell bewachsen.

Verhaltensweise: Phoneutria fera baut keine Netze, sondern jagt nachts ihre Beute (Insekten, Frösche und Echsen).

Gefährlichkeit für den Menschen: Die Phoneutria fera injiziert bei einem Biss die beachtliche Menge von 8 mg Gift. Ihr Gift ist hochpotent, ungefährlich 20 Mal tödlicher als das Gift der Schwarzen Witwe.

Neben starken Schmerzen und der Entzündung der Bisstelle führt der Biss einer Brasilianischen Wanderspinne zum Verlust der Muskelkontrolle und Atemnot, was in Lähmung und Asphyxie resultieren kann.

Zudem dringt die Phoneutria fera in den Lebensraum vom Menschen ein und hält sich in Haushalten in Schubladen etc auf und gebärdet sich recht aggressiv. Nach einigen Quellen greift sie sogar im Sprung an und beisst dann zu.

Obwohl es inzwischen ein wirksames Gegengift gibt, kommt es daher immer wieder zu Todesfällen.

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Quellen (hauptsächlich): Gift-Tiere und ihre Waffen von G. Habermehl, Giftigkeit von Spinnentieren, Giftspinnen, Wikipedia